Solarpark von Greencells. Anlegerinnen und Anleger können eine börsennotierte Anleihe des Unternehmens kaufen. / Foto: Greencells

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Greencells steigert Umsatz und Gewinn - Eigenkapitalquote sinkt

Die Greencells GmbH bietet Dienstleistungen im Bereich der Planung, des Baus und Betriebs von Solargroßkraftwerken an. Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete das Unternehmen aus Saarbrücken einen Konzernumsatz von 110,5 Millionen Euro. Grund für den Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 64,5 Millionen Euro ist nach Greencells-Angaben vor allem die deutlich gestiegene Zahl an abgeschlossenen Projekten.

Auf der Ertragsseite wurde das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) deutlich von 2,7 auf 8,2 Millionen Euro gesteigert. Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich von rund 550.000 Euro (2020) auf rund 1,01 Millionen Euro.

Die Schwestergesellschaft Greencells Group Holdings Limited aus Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten verzeichnete laut Aussage der Greencells GmbH 2021 ebenfalls einen sehr positiven Geschäftsverlauf. Andreas Hoffmann, CEO (Chief Executive Officer) der Greencells GmbH, erläutert: „Die Geschäftszahlen 2021 zeigen, dass unser Geschäftsmodell auch und gerade in einem herausfordernden Umfeld robust und wirtschaftlich hoch attraktiv ist. Besonders positiv stimmt uns, dass wir diese guten Ergebnisse noch allein mit externen Kunden erzielt haben. Umso zuversichtlicher sind wir für die kommenden Jahre, da die integrierte Wertschöpfung mit unserer Schwestergesellschaft als Projektentwickler dazu führen wird, dass die gruppeninterne EPC-Nachfrage (EPC: Engineering, Procurement and Construction – Anm. d. Red.) deutlich steigen wird. Wir sprechen schon jetzt von einer gesicherten Entwicklungspipeline von 3,5 Gigawatt allein in Europa, die bis Ende 2023 vollständig entwickelt werden soll und anschließend in eigenes EPC-Geschäft münden wird. Für das Geschäftsjahr 2022 rechnen wir mit einer deutlichen Steigerung von Umsatz und Ertrag.“

Das platzierte Anleihevolumen ihres börsennotierten Green Bond konnte die Greencells GmbH bis Ende des ersten Halbjahres 2022 auf 34,2 Millionen Euro erhöhen. Die besicherte Anleihe hat einen Zinssatz von 6,5 Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von noch rund 3,5 Jahren.

ECOreporter hat die besicherte Anleihe hier untersucht und bewertet.

Im Premium-Bereich erfahren Sie unter anderem, auf welchen Märkten die Greencells GmbH den Großteil ihrer Umsätze erwirtschaftet hat, bei welcher osteuropäischen Gesellschaft der Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns beschäftigt ist und wie die Unternehmensleitung das aktuelle Geschäftsjahr und die Folgejahre einschätzt.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Eigenkapitalquote verringert

Die Eigenkapitalquote des Greencells GmbH Konzerns hat sich laut Konzernlagebericht im Vergleich zum Vorjahr von rund 14,2 Prozent auf rund 10,5 Prozent Ende 2021 verringert. Die Rückstellungen erhöhten sich um rund 5,3 Millionen Euro auf rund 12,1 Millionen Euro. Dies ist laut Lagebericht im Wesentlichen auf höhere Rückstellungen aus erwarteten Lieferantenrechnungen im Bereich der Projektrealisierung zurückzuführen.

Umsatz hauptsächlich in Europa

Die Umsatzerlöse des Konzerns betreffen im Wesentlichen die Planung, Entwicklung und den Bau von Solarkraftwerken. Gemäß den Angaben im Konzernabschluss entfielen 2021 95 Prozent der Umsätze auf den europäischen Markt (2020: 64 Prozent). Dementsprechend hat sich der Anteil des asiatischen Marktes am Konzernumsatz deutlich von 33 Prozent auf rund 3 Prozent verringert.

Auf die Tätigkeit der Greencells GmbH bezogen, stellten laut Konzernlagebericht besonders die Niederlande im Jahr 2021 weiterhin einen Kernmarkt dar. Insgesamt konnten in den Niederlanden fünf Anlagen mit einer Gesamtleistung von 82 Megawattpeak (MWp) ans Netz gebracht werden. Zu einem neuen Kernmarkt konnte laut Lagebericht Ungarn ausgebaut werden. Zwei weitere Projekte mit einer Gesamtleistung von ca. 83 MWp wurden 2021 dort fertiggestellt und mit dem Bau weiterer Projekte mit einer kombinierten Leistung von 204 MWp begonnen.

Viele Mitarbeiter in Rumänien

Mit dem generellen Wachstum der Gesellschaft ging 2021 auch eine Erhöhung des Personalaufwands um rund 5,0 Millionen Euro auf rund 10,5 Millionen Euro einher. Die Erstkonsolidierung der in Rumänien ansässigen Greencells CEE S.r.l. führte zu einer deutlichen Erhöhung des Personalaufwands. Die Greencells GmbH ist nach eigenen Angaben Vertragsnehmer für einen Großteil der gezeichneten EPC-Aufträge, die in den meisten Fällen von Mitarbeitern der Greencells CEE S.r.l. baulich umgesetzt werden. Der Greencells GmbH-Konzern hat laut Lagebericht während des Geschäftsjahres 2021 durchschnittlich 353 Menschen beschäftigt. Davon entfallen den Angaben nach 253 Mitarbeiter auf die rumänische Unternehmenseinheit, die die an den jeweils aktiven Baustellen beschäftigten Fachkräfte mit einschließen.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2022 rechnet die Greencells GmbH gemäß den Angaben im Konzernlagebericht (Stand: 27.6.2022) mit einem deutlich steigenden Umsatz im Vergleich zum Jahr 2021 sowie einem EBIT von 6,636 Millionen Euro. Nach Einschätzung der Geschäftsführung „ist in den kommenden Jahren insgesamt mit einer positiven Entwicklung sowohl der Greencells GmbH Gruppe als auch der gesamten Unternehmensgruppe zu rechnen“.

Anleihekurs unter 100 Prozent gesunken

Im vierten Quartal 2021 hat die Greencells GmbH die Erweiterung der ausgegebenen Anleihe (ISIN: DE000A289YQ5) um bis zu weitere 25 Millionen Euro auf insgesamt bis zu 50 Millionen Euro verkündet.  Hiervon waren zum Ende des Geschäftsjahres 2021 6,5 Millionen Euro gezeichnet. Bis zur Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2021 kamen weitere 2,7 Millionen Euro dazu, sodass das platzierte Anleihevolumen derzeit bei insgesamt 34,2 Millionen Euro liegt.

Der Greencells Green Bond (ISIN: DE000A289YQ5) hat einen Zinssatz von 6,5 Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von noch knapp 3,5 Jahren. Er erreichte an der Börse Frankfurt am 2. November 2021 einen Höchstkurs von 106,8 Prozent. Einen Tag später meldete die Greencells GmbH, die Anleihe auf bis zu 50 Millionen Euro aufzustocken. Danach sank der Kurs und notierte bei 100,75 Prozent (Stand: 4.11.2021). Am 24. Januar 2022 kam es zu einem Kurseinbruch auf 82 Prozent. Derzeit notiert die Anleihe bei 96,0 Prozent (Stand: 1.7.2022, 11:31 Uhr).

ECOreporter hat den Green Bond hier untersucht und bewertet.

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