Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück hat 2020 mehr Gewinn gemacht. / Foto: Unternehmen

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Hannover Rück übertrifft Gewinnprognose – keine Sonderdividende

Der deutsche Rückversicherer Hannover Rück ist im Geschäftsjahr 2020 erneut stark gewachsen und hat trotz erheblicher Corona-Belastungen ein solides Konzernergebnis erwirtschaftet. Während die Basisdividende erhöht wird, will der Konzern auf eine Sonderdividende verzichten.

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Das operative Ergebnis (EBIT) ging um 34,5 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro (2019: 1,8 Milliarden Euro) zurück. Der Nettokonzerngewinn reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 31,2 Prozent auf 883,1 Millionen Euro (2019: 1,3 Milliarden Euro). Damit hat die Hannover Rück die im November ausgegebene Gewinnprognose von mehr als 800 Millionen übertroffen. Das Ergebnis je Aktie betrug 7,32 Euro (2019: 10,65 Euro).

Die Kapitalbedeckungsquote, welche die Risikotragfähigkeit der Hannover Rück misst, betrug zum 31. Dezember 2020 235,2 Prozent. Damit liegt sie deutlich über dem Limit von 180 Prozent und dem von der Versicherung ausgegebenen internen Schwellenwert von 200 Prozent.

Lohnt die Aktie?

Aufgrund der guten Eentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr wollen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung laut Mitteilung vorschlagen, für 2020 eine Basisdividende von 4,50 Euro (2019: 4,00 Euro) je Aktie auszuzahlen. Die sich daraus ergebende Ausschüttungsquote liegt mit 61 Prozent des Konzerngewinns deutlich über der Quote von 35 bis 45 Prozent, die sich die Hannover Rück normalerweise zum Ziel setzt. Auf Basis des Jahresschlusskurses entspricht das einer Dividendenrendite von 3,5 Prozent. Auf die Zahlung einer Sonderdividende (2019: 1,50 Euro) wird wegen sich derzeit bietender Investitionsmöglichkeiten allerdings verzichtet.

Die Großschäden lagen im Geschäftsjahr 2020 das vierte Jahr in Folge oberhalb der Erwartungen, wie die Hannover Rück weiter mitteilte. Allein für den Schadenkomplex durch die Corona-Pandemie habe man in der Schaden-Rückversicherung 950,1 Millionen Euro an Kunden ausgezahlt oder zurückgestellt.

Für 2021 erwartet die Hannover Rück auf Basis konstanter Währungskurse ein Wachstum der Bruttoprämien für das Gesamtgeschäft um rund 5 Prozent. Das Nettokonzernergebnis soll 1,15 Milliarden Euro bis 1,25 Milliarden Euro erreichen. Voraussetzung hierfür sei, dass die Großschadenbelastung den Erwartungswert von 1,1 Milliarden Euro nicht wesentlich übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

Die Aktie der Hannover Rück steht im Xetra-Handel aktuell bei 151,70 Euro und ist zum Vortag 0,7 Prozent im Plus (Stand: 11.3.2021, 9:12 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 6,7 Prozent im Plus, auf Sicht von zwölf Monaten hat sie 5 Prozent an Wert gewonnen.

ECOreporter hatte die Hannover Rück 2019 aus der Liste seiner Mittelklasse-Favoriten-Aktien entfernt, weil der Konzern sich nach Einschätzung der Redaktion zu langsam und inkonsequent aus der Versicherung von Kohleunternehmen zurückzieht. Seitdem führt ECOreporter die Aktie in seinem Schattenkabinett. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21 für 2020 ist die Aktie moderat bewertet.

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