Hohe Kosten machen Henkel zu schaffen - leidet darunter auch die Aktie? / Foto: Henkel

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Henkel erwartet mehr Umsatz, aber der Gewinn sinkt

Der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel hat weiterhin ein Margenproblem. Trotz höherer Umsätze halbierte sich der Gewinn im ersten Halbjahr 2022.

Henkel setzte von Januar bis Juni 10,9 Milliarden Euro um. Bereinigt um Unternehmenszukäufe und Währungseffekte ist das ein Plus von fast 9 Prozent zum Vorjahr – trotz des mittlerweile angelaufenen Rückzugs des Konzerns aus Russland und Belarus. Besonders gut entwickelte sich die Klebstoff-Sparte mit einem Umsatzplus von 12,2 Prozent. Am stärksten stieg die Nachfrage in Osteuropa, wo Henkel 23 Prozent mehr umsetzte als im Vorjahreszeitraum.

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank hingegen von 1,3 auf knapp 0,7 Milliarden Euro. Ohne Berücksichtigung von einmaligen Aufwendungen und Erträgen sowie Aufwendungen für Restrukturierungen ging das EBIT von 1,4 auf knapp 1,2 Milliarden Euro zurück. Henkel erklärt die niedrigen Margen mit „drastisch gestiegenen Material- und Logistikpreisen“.

Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern mit weiterem Wachstum. Ohne Berücksichtigung von Unternehmenszukäufen und Währungseffekten soll der Umsatz um 4,5 bis 6,5 Prozent steigen. Bislang war Henkel von einem Plus von 3,5 bis 5,5 Prozent ausgegangen. Die bereinigte EBIT-Marge wird weiterhin zwischen 9 und 11 Prozent erwartet, beim um Wechselkurseffekte bereinigten Gewinn je Aktie kalkuliert der Konzern nach wie vor mit einem Minus von 15 bis 35 Prozent.

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Die Henkel-Aktie ist heute mit einem Minus von 0,8 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet, aktuell kostet sie 64,42 Euro (Stand 15.8.2022, 9:07 Uhr). Seit ihrem Zehn-Jahres-Tiefststand von 57,48 Euro aus dem Juni geht es für die Aktie wieder leicht aufwärts, auf lange Sicht hat sie sich aber schwach entwickelt: Im Jahresvergleich hat sie 25 Prozent verloren, auf fünf Jahre gesehen liegt sie 43 Prozent im Minus.

Henkel versucht schon seit längerer Zeit, sich konsequenter auf margenstarke Segmente zu konzentrieren. Bislang ohne nachhaltigen Erfolg. Vor diesem Hintergrund ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 17 nicht attraktiv bewertet. Wegen der weiterhin schwachen Ergebnisentwicklung des Konzerns rät ECOreporter derzeit nicht zu einem Einstieg.

Henkel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige.

Henkel AG & Co. KGaA Vorzugsaktie:

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