Energiequelle entwickelt auf mehreren Kontinenten Erneuerbare-Energien-Kraftwerke. / Symbolfoto: Pixabay

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Im Check: 5%-Anleihe der Energiequelle GmbH

Die Energiequelle GmbH plant und realisiert hauptsächlich Windkraftanlagen und erzielte damit zuletzt solide Gewinne. Derzeit bietet das Unternehmen eine Anleihe mit einem Zins von 5 Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von fünf Jahren an. Die Mindestzeichnung beträgt 500 Euro. ECOreporter hat sich das Angebot genauer angesehen.

Anbieterin und Emittentin der Anleihe ist die Energiequelle GmbH aus Zossen, Ortsteil Kallinchen, südlich von Berlin in Brandenburg. Das Unternehmen wurde 1997 gegründet. Neben dem Geschäftsfeld Windenergie ist Energiequelle auch in den Bereichen Photovoltaik, Biogas, Stromvertrieb, Netzanbindung und Energiespeicher tätig. Auf der Internetseite des Unternehmens sind unter „Projektentwicklung“ als Referenzen angegeben: über 800 Windenergieanlagen mit mehr als 1.350 Megawatt (MW), über 35 Photovoltaikanlagen mit 85 Megawatt peak (MWp), 18 Biogasanlagen, 22 Umspannwerke und ein Energiespeicher (Abruf: 31.10.2023).

Wie sieht das Geschäftsmodell der Energiequelle GmbH aus? In welchen Auslandsmärkten war sie 2022 erfolgreich? Welche Hauptrisiken bestehen? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie im Premium-Bereich.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Die Vermittlung der Anleihe mit der Bezeichnung „Unternehmensanleihe Energiequelle Windpark Belle“ erfolgt über die Plattform GLS Crowd.

Geschäftsmodell der Energiequelle GmbH

Die Geschäftstätigkeit des Energiequelle-Konzerns besteht gemäß den Angaben im „Zusammengefassten Konzernlagebericht und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022“ (Stand: 17.5.2023, kurz: Lagebericht) in der Planung und Projektierung möglicher Standorte für Anlagen zur Nutzung, Speicherung und Verteilung regenerativer Energien (Schwerpunkt Wind, aber auch Photovoltaik und Biomasse).

Die fertigen Projekte werden laut Lagebericht im Rahmen von Werklieferungsverträgen von der Energiequelle GmbH im Wesentlichen an konzerneigene Betreibergesellschaften veräußert, die wiederum Investoren zum Kauf angeboten werden. Die Geschäftstätigkeit des Konzerns konzentriert sich dem Lagebericht zufolge derzeit auf das Inland sowie auf Frankreich, Finnland, Polen und Südafrika.

Windkraftprojekte in Frankreich und Finnland

In Deutschland konnte im Geschäftsjahr 2022 eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 0,75 MW errichtet werden. Im Ausland hat Energiequelle im letzten Jahr nach eigenen Angaben in Frankreich zwei Windprojekte mit neun Windenergieanlagen und einer installierten Gesamtleistung von 27 MW sowie in Finnland zwei Windprojekte mit zwölf Windrädern und einer installierten Gesamtleistung von 58,5 MW umgesetzt.

Die Umsatzerlöse des Konzerns in 2022 von rund 224 Millionen Euro (Vorjahr: rund 165 Millionen Euro) wurden im Inland und im europäischen Ausland erzielt. Wie im Vorjahr entfielen 92 Prozent der Umsätze auf den Tätigkeitsbereich „Vertrieb Windenergieanlagen/Umspannwerke/PV“.

Von den Konzern-Umsatzerlösen von 224 Millionen Euro entfielen laut Lagebericht rund 213 Millionen Euro (Vorjahr: rund 159 Millionen Euro) alleine auf die Muttergesellschaft, die diese Erlöse mit 21 Millionen Euro (Vorjahr: rund 64 Millionen Euro) im Inland und mit rund 192 Millionen Euro (Vorjahr: rund 95 Millionen Euro) im europäischen Ausland erzielte.

Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete der Konzern einen Jahresüberschuss von rund 27 Millionen Euro (Vorjahr: rund 16 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2022 rund 50 Prozent.

Risiken

Die Energiequelle GmbH ist als Projektentwickler abhängig von der Nachfrage nach schlüsselfertigen Wind- bzw. Solarparks und den dafür erzielbaren Preisen. Die Emittentin unterliegt laut Wertpapier-Informationsblatt (WIB) insoweit einem Absatzrisiko ihrer angebotenen Dienstleistung, wenn der Kauf bzw. die Beauftragung solcher Anlagen etwa aufgrund stetig gestiegener Fremdkapital- oder Baukosten finanziell unattraktiv würde.

Auch die Energiequelle-Gruppe wird nach eigenen Angaben durch die gestiegenen und weiterhin sehr hohen Material- und damit Herstellungskosten belastet. Zum derzeitigen Stand (Nachtragsbericht vom 17. Mai 2023) kann sie nach eigenen Angaben für ihre Projekte entsprechende Preissteigerungen durchsetzen, die die Kostenanstiege der Errichtung kompensieren.

Der Bereich Projektentwicklungen und Projektverkäufe unterliegt Schwankungen. So kann es laut WIB vorkommen, dass in mehreren aufeinander folgenden Perioden überwiegend Finanzmittel für Investitionen abfließen. Folgt darauf nicht zeitnah eine Periode mit höheren Finanzmittelzuflüssen, etwa aus der Veräußerung einer Beteiligung, kann dies nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Emittentin haben. Energiequelle ist laut WIB für die fristgerechte und vollständige Leistung von Zins und Tilgung an die Anlegerinnen und Anleger darauf angewiesen, dass aus den Beteiligungsunternehmen Liquiditätszuflüsse beispielsweise aus Dividenden erfolgen. Ist dies nicht der Fall, können laut WIB auf Ebene der Emittentin Zahlungsschwierigkeiten bis hin zu einer möglichen Insolvenz entstehen. Für Anlegerinnen und Anleger besteht generell das Risiko, dass Rückzahlungen der Anleihe verzögert, nur teilweise oder gar nicht erfolgen.

Basisdaten

Anbieterin und Emittentin: Energiequelle GmbH, Zossen OT Kallinchen
Anlageform: Anleihe (Schuldverschreibungen)
Emissionsvolumen: 500.000 Euro
Mindestzeichnungssumme: 500 Euro
Laufzeit: 1.9.2023 bis 31.8.2028
Zinssatz: 5,0 Prozent pro Jahr
Einkunftsart: Einkünfte aus Kapitalvermögen
Handelbarkeit: Börsenlisting nicht vorgesehen
ISIN: DE000A3515R5

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