Mit den Unternehmen in diesem ETF soll ein besseres Miteinander von Mensch und Umwelt möglich werden. / Foto: Pixabay

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ETF-Test: Rize USA Environmental Impact UCITS ETF

Der Rize USA Environmental Impact ETF investiert nach eigenen Angaben in US-Unternehmen, "die potenziell von der Entwicklung und Anwendung von Lösungen für die drängendsten Klima- und Umweltprobleme der Welt profitieren können". Doch welchen Beitrag leisten die Firmen im Portfolio wirklich zum Kampf gegen den Klimawandel und für eine saubere Umwelt? ECOreporter hat im Test genau hingeschaut.

Anbieter des ETFs ist der US-Vermögensverwalter Ark Investment Management. Ark hat den britischen Anbieter Rize 2023 übernommen und hält an Rize bislang als Markenname fest. Rize hatte für seine ETFs ein übergreifendes Nachhaltigkeitskonzept eingeführt, das weiterhin gilt. Ark setzt in seinen sonstigen Produkten auf Investitionen in innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz, Robotik und Elektrofahrzeuge. Fossile Energieträger gehören nicht zum Portfolio von Ark, wohl aber beispielsweise Gentechnik und Kryptowährungen.

Finanzen/Risiko

Der Rize USA Environmental Impact startete im August 2023. Da er damit noch keine drei Jahre am Markt ist, vergibt ECOreporter keine Finanznote. Seit seinem Start an der Börse hat der ETF 1,5 Prozent an Wert verloren.

Die Jahresgebühren sind mit 0,45 Prozent etwas höher als bei vergleichbaren ETFs, insgesamt aber immer noch günstig. ECOreporter empfiehlt eine Haltedauer von mindestens sieben, besser zehn Jahren.

Nachhaltigkeitsstrategie

Der ETF Investiert in 88 Unternehmen, die ihren Stammsitz in den USA haben oder ihre Erstnotierung an einer US-Börse. Dabei bildet der ETF einen Index nach, den der britische Finanzdienstleister Foxberry‘s nach Rize-Richtlinien (mittlerweile unter dem Dach von Ark) erstellt. Bewertung und Auswahl der Unternehmen stammen von Foxberry’s.

Um in den ETF aufgenommen zu werden, müssen Unternehmen "einen substanziellen Beitrag" zu einem oder mehreren der sechs Umweltziele der EU-Taxonomie leisten:

  • Abschwächung des Klimawandels
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Nachhaltige Nutzung und Schutz der Wasser- und Meeresressourcen
  • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  • Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung
  • Schutz und Wiederherstellung von Biodiversität und Ökosystemen

Um einen Beitrag zu diesen Zielen zu leisten, müssen Unternehmen mindestens die Hälfte ihres Umsatzes in wenigstens einem von zehn nachhaltigen Geschäftsfeldern erzielen. Dazu gehören etwa Wassertechnologie, Elektromobilität, Erneuerbare Energien und Recycling. Darüber hinaus gelten Ausschlusskriterien für bestimmte Geschäftsbereiche.

Ausschlusskriterien

Noch als eigenständiges Unternehmen hat Rize übergeordnete Ausschlusskriterien für alle seine ETFs formuliert. Diese gelten unter dem Dach von Ark auch weiterhin für alle ETFs mit dem Markennamen Rize. So investiert der ETF generell nicht in Unternehmen, die mit geächteten Waffen und Nuklearwaffen in Verbindung stehen. Förderung und Stromerzeugung aus Kohle, Öl oder Gas sind ebenso tabu wie Atomenergie und die Herstellung von Tabakprodukten. Auch Verstöße gegen den UN Global Compact oder die Missachtung der Richtlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) führen zum Ausschluss.

Ebenfalls außen vor bleiben Unternehmen, wenn mindestens 10 Prozent ihres Umsatzes aus Geschäftsbeziehungen mit Kohle-, Öl- und Atomkonzernen stammen. Die gleiche Umsatzschwelle gilt, bei vollständigem Ausschluss von Waffen, für Militärverträge, jegliche Verbindung zu Glücksspiel, Pornografie, die Produktion und den Vertrieb von Alkohol sowie den Handel mit Tabak.

Eine vollständige Liste der Ausschlusskriterien finden Sie im Premium-Bereich.

So nachhaltig sind die Aktien in diesem ETF

Der ETF investiert in keine Unternehmen mit kontroversen Geschäftsbereichen. Stören können sich Anlegerinnen und Anleger am ehesten an der Aktie des Elektroautoherstellers Tesla. Dessen Chef Elon Musk fällt mittlerweile vor allem als Unterstützer von Donald Trump und europäischen Rechtsradikalen sowie mit demokratiefeindlichen Statements auf.

Dafür sind zahlreiche Unternehmen mit kerngrünem Geschäft und starker Nachhaltigkeitsbilanz im ETF-Portfolio vertreten. Dazu gehören beispielsweise die Solarkonzerne First Solar, SolarEdge und Enphase Energy, der Brennstoffzellenhersteller Bloom Energy, Wasserkonzerne wie Xylem und American Water Works, die Entsorger Casella Waste Systems und Waste Management oder auch der Geothermiekraftwerkbauer Ormat Technologies.

Zu den zehn größten Investments des ETFs zählt etwa Planet Lab, ein Unternehmen zur Erdbeobachtung, das über seine Satelliten die gesamte Erde abbildet und unter anderem Daten zum Klimawandel, zu Schäden an Wäldern und zu weltweiter Wasserqualität liefert. Weitere Top-Positionen sind das Solartechnikunternehmen Array, der Automobilzulieferer Dana und der Pumpenhersteller Flowserve. Die drei am häufigsten vertretenen Branchen sind mit jeweils um die 20 Prozent Sauberes Wasser, Energieeffizienz und Abfallwirtschaft.

Transparenz

Ark veröffentlicht das vollständige Portfolio des ETFs auf seiner Website. Das Aktienauswahlprinzip und die Ausschlusskriterien stellt der Anbieter online ausführlich dar. Zur Nachhaltigkeit der einzelnen Aktien im ETF finden Anlegerinnen und Anleger keine Informationen.

Nachhaltige Wirkung

Ark lässt sich bei Hauptversammlungen durch einen professionellen Stimmrechtsvertreter repräsentieren, auch bei Nachhaltigkeitsthemen. In einem jährlichen Report nennt Ark allerdings lediglich sehr allgemeine Informationen zu den Abstimmungen, etwa wie oft und zu welchen Themen in einer Region wie abgestimmt wurde. Nachhaltigen Anlegerinnen und Anlegern hilft das kaum weiter, um das Engagement des Anbieters einzuschätzen. Zu Dialogen mit Unternehmen finden sich keine Angaben.

Stärken

  • Hoher Anspruch an Umsätze aus sauberen Geschäften
  • Zahlreiche Ausschlusskriterien
  • Viele nachhaltige Unternehmen im ETF

Schwächen

  • Nur 88 Aktien im ETF

Fazit

Ein ETF, der sein Thema ernst nimmt und in Unternehmen investiert, die einen Beitrag zu einer umwelt- und klimafreundlichen Industrie leisten. Wegen der geringen Zahl von nur 88 Aktien im Portfolio eignet sich der ETF allerdings nicht als Basisinvestment, sondern eher als grüne Beimischung. Zudem könnten es US-Unternehmen mit nachhaltiger Ausrichtung unter Donald Trump in den nächsten Jahren schwer haben. Bislang ist die finanzielle Entwicklung des ETFs eher schwach.

ECOreporter-Noten:

Finanzen: --
Nachhaltigkeit: 1,7

Details zum Benotungssystem von ECOreporter finden Sie hier.

Alle bisherigen ETF-Tests finden Sie hier.

Ausschlusskriterien

Ausschlusskriterien ohne Umsatzschwelle:

  • Geächtete Waffen
  • Nuklearwaffen
  • Förderung von Kohle, Öl, Gas
  • Stromerzeugung aus Kohle, Öl, Gas
  • Stromerzeugung mit Atomkraft
  • Herstellung von Tabakprodukten
  • Herstellung/Vertrieb Waffen
  • Verstöße gegen den UN Global Compact
  • Verstöße gegen OECD-Richtlinien
  • Beteiligung an bewaffneten Konflikten

Ausschlusskriterien mit Umsatzschwelle:

  • Militärverträge (10%)
  • Indirekte Beteiligung an Förderung von Kohle, Öl, Gas (10%)
  • Indirekte Beteiligung an Stromerzeugung aus Kohle, Öl, Gas (10%)
  • Indirekte Beteiligung an Stromerzeugung mit Atomkraft (10%)
  • Indirekte Beteiligung an Tabakgeschäften (10%)
  • Pornografie (10%)
  • Glücksspiel (10%)
  • Alkohol (10%)

Daten und Fakten

Stichtag des Tests: 24.2.2025

Name des ETFs: Rize USA Environmental Impact UCITS ETF

ISIN IE000PY7F8J9 / WKN A3ENMA

Nachgebildeter Index: Foxberry SMS USA Environmental Impact Index

Start des ETFs: 17.8.2023

Jährliche Gebühren: 0,45 % (Gesamtkosten)

Replikationsmethode: physisch (Indexnachbildung durch Kauf der Aktien)

Ertragsverwendung: thesaurierend

Fondsvolumen: 11 Millionen US-Dollar (2/2025)

Internet: www.europe.ark-funds.com/de

Risiko: Totalverlust unwahrscheinlich, Teilverluste möglich

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