Fonds / ETF, ECOfondstest

Im Test: LSF Solar & Sustainable Energy Fund

Windradbauer, Solarkonzerne, Speicherspezialisten: Der LSF Solar & Sustainable Energy Fund legt ausschließlich in Unternehmen an, die Geld mit Erneuerbaren Energien verdienen. Sehr nachhaltig – oder doch nicht? Wie hält es der Aktienfonds mit Firmen, die möglicherweise von Zwangsarbeit profitieren? ECOreporter hat den Fonds eingehend getestet.


Den vollständigen Fondstest finden Sie unten im Premium-Bereich.

Den LSF Solar & Sustainable Energy Fund gibt es seit 2009. Aufgelegt hat ihn der nachhaltige Vermögensverwalter FiNet Asset Management aus Marburg, der auch den Robo Advisor vividam betreibt.

Bis 2015 hieß der Fonds Asian Solar & Wind Fund, und sein Anlageschwerpunkt liegt nach wie vor in Asien. 75 Prozent der Aktien kommen aus China, 7 Prozent aus Südkorea. Mit einem Volumen von etwa 20 Millionen Euro (Stand 30.4.2021) gehört der Solar & Sustainable Energy Fund zu den kleinen nachhaltigen Fonds.

Plus 103 % auf Jahressicht

Der Fonds ist aktuell in nur 29 Unternehmen investiert, die zudem zu zwei Dritteln aus den schwankungsanfälligen Branchen Wind- und Solarenergie kommen. Daher empfiehlt ECOreporter, den Fonds nur als Beimischung im Depot zu halten und einen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren mitzubringen. Der Solar & Sustainable Energy Fund konnte seinen Wert von Mai 2020 bis Mai 2021 zwar verdoppeln, davor lag er aber neun Jahre im Minus.

Der Fonds setzt auf Erneuerbare Energien, investiert dabei jedoch auch in Unternehmen, die noch nicht vollständig aus umweltschädlichen Energieträgern ausgestiegen sind. Der chinesische Versorger China Longyuan Power betreibt neben vielen Windparks auch zwei Kohlekraftwerke. Der spanische Energieriese Iberdrola investiert zwar Milliarden in Grünstromanlagen, ist aber auch an fünf alten Atomkraftwerken beteiligt.

Zwangsarbeit – die Schattenseite des Solarbooms?

Für nachhaltige Anlegerinnen und Anleger wahrscheinlich problematischer: Einige der chinesischen Solarunternehmen im Fonds profitieren nach Recherchen internationaler Organisationen von Zwangsarbeit bei ihren Zulieferbetrieben, vor allem bei Lieferanten von Rohsilizium und Polysilizium. Untersuchungen der britischen Sheffield Hallam University und der US-Beratungsfirma Horizon Advisory zufolge müssen bei einigen dieser Firmen seit Jahren Menschen der in China systematisch unterdrückten uigurischen Minderheit gegen ihren Willen arbeiten. Ein Unternehmen im Fonds, der weltgrößte Solarmodulproduzent Jinko Solar, soll in einem seiner Werke ebenfalls uigurische Zwangsarbeiter beschäftigt haben. Jinko Solar bestreitet dies.

Schätzungen zufolge stammt fast die Hälfte des weltweit in der Solarbranche verwendeten Polysiliziums aus der chinesischen Region Xinjiang, in der Uiguren in Internierungslagern festgehalten werden, oft in der Nähe großer Fabriken. Das Thema Zwangsarbeit dürfte damit weite Teile der Solarindustrie betreffen. Mehr dazu können Sie hier lesen.

Wie die Redaktion Transparenz, Kosten und nachhaltige Wirkung des Solar & Sustainable Energy Fund einschätzt und den Fonds insgesamt bewertet, erfahren Sie unten im vollständigen ECOfondstest. Der Test ist als übersichtliches PDF gestaltet, liefert die wichtigsten Analyse-Ergebnisse sowie Noten für alle getesteten Bereiche.

Details zum Benotungssystem von ECOreporter finden Sie hier.

Eine Übersicht über alle ECOfondstests hat die Redaktion hier für Sie zusammengestellt.

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