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Infineon hebt Prognose zum dritten Mal an
Der Chiphersteller Infineon blickt nach einem Umsatzplus in seinem dritten Quartal 2021/2022 erneut optimistischer auf das Gesamtjahr. Trotz steigender Kosten konnte das Unternehmen aus Neubiberg bei München seine Marge weiter verbessern.
Infineon peilt nun rund 14 Milliarden Euro Umsatz (zuvor: 13,5 Milliarden Euro) sowie eine Segmentergebnismarge von mehr als 23 Prozent (zuvor: über 22 Prozent) an. Auch der Free Cashflow wird mit 1,4 Milliarden Euro um 300 Millionen höher erwartet als bisher. Es ist bereits die dritte Anhebung der Jahresziele.
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Der operative Gewinn stieg im Zeitraum April bis Juni um 11 Prozent zum Vorjahr auf 842 Millionen Euro, wie der Halbleiterkonzern mitteilte. Bei einem Umsatz von 3,6 Milliarden Euro – ein Plus von 10 Prozent – entsprach das einer Marge von 23,3 Prozent. Damit übertraf Infineon seine Ziele. Analysten hatten im Schnitt mit 3,4 Milliarden Euro Umsatz und einem operativen Gewinn von 727 Millionen Euro gerechnet.
Im vierten Quartal erwartet Infineon bei einem durchschnittlichen Euro/Dollar-Wechselkurs von 1,05 rund 3,9 Milliarden Euro Umsatz und eine Marge von etwa 25 Prozent.
Solide aufgestelltes Unternehmen
Steigende Rohstoffpreise, Energiekosten und Zinsen belasteten das Wachstum, sagte Infineon-Chef Jochen Hanebeck, in einigen Märkten habe sich die Nachfrage abgeschwächt. "Wir beobachten die Marktentwicklung genau und sind darauf vorbereitet, umgehend zu handeln. Die strukturellen Treiber Dekarbonisierung und Digitalisierung sorgen jedoch nach wie vor für hohen Halbleiterbedarf", so Hanebeck.
Infineon stellt vor allem Leistungshalbleiter her, die etwa in der Autobranche, aber auch bei Stromerzeugern und in der Industrie eingesetzt werden. Der Rivale STMicro hatte zuletzt ebenfalls einen Umsatz über den Analystenerwartungen vorgelegt und seine Prognose angehoben.
Die Infineon-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1,1 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 26,90 Euro (Stand: 3.8.2022, 9:18 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 18,3 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 20,3 Prozent an Wert verloren.
Die Infineon-Aktie hat in diesem Jahr bis Anfang Juni relativ beständig an Wert eingebüßt. Gründe waren etwa die Schwäche von Technologieaktien allgemein und Gewinnmitnahmen, die auch mehrere Erholungsversuche an der Börse verpuffen ließen. Zuletzt ging es für den Kurs wieder aufwärts.
ECOreporter sieht Infineon weiterhin solide finanziert und daher robust aufgestellt in Zeiten der Zinswende. Infineon ist der größte Halbleiterhersteller Deutschlands und einer der zehn umsatzstärksten weltweit. In den letzten Quartalen liefen die Geschäfte der ehemaligen Siemens-Tochter konstant gut. Zudem sollte der Konzern auch weiterhin vom politischen Rückenwind für die europäische Halbleiterindustrie profitieren. Aktuell ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 günstig bewertet – es bieten sich Einstiegschancen.
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