Intels Chip-Probleme haben personelle Konsequenzen. / Foto: Unternehmen

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Intel zieht Konsequenzen aus Chip-Desaster – Hardware-Chef muss gehen

Intels Hardware-Chef Murthy Renduchintala muss seinen Hut nehmen. Der de facto zweitmächtigste Mann bei dem US-Chip-Riesen wird Anfang August aus dem Konzern ausscheiden, sein Verantwortungsbereich wird unter mehreren Managern aufgeteilt.

Die nächsten Chip-Generationen zur Marktreife zu bringen, ist nun die Aufgabe der bisherigen Produktionschefin Ann Kelleher. Sie übernimmt die Schlüsselaufgabe der Technologieentwicklung.

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Intel musste Ende vergangener Woche einräumen, dass sich die neuen Prozessoren mit Strukturbreiten von sieben Nanometern wegen Produktionsfehlern um sechs Monate verzögern und erst Ende 2022 oder Anfang 2023 auf den Markt kommen werden. Die Aktie war am Freitag in der Folge um bis zu 17 Prozent abgestürzt. Eine Erholung zeichnet sich bislang nicht ab.

Die Sieben-Nanometer-Technologie zu meistern, ist extrem wichtig für die Zukunft von Intel. Je niedriger die Strukturbreiten, desto mehr Prozessoren passen auf eine Halbleiter-Scheibe bei der Produktion, der Chip arbeitet effizienter und stromsparender. Konkurrent AMD hat ein Sieben-Nanometer-Produkt zudem bereits im Angebot.

Chance mit Risiko

Intel-Chef Bob Swan erklärte, das Problem für den überhöhten Anteil defekter Chips sei inzwischen zwar entdeckt worden. Er ließ aber die Möglichkeit offen, die neuen Prozessoren komplett bei anderen Fertigern statt in den eigenen Werken produzieren zu lassen.

Im Tradegate-Handel liegt die Intel-Aktie aktuell mit 0,2 Prozent zum Vortag im Minus bei 42,13 Euro (28.7.2020, 12:33 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie damit 17,61 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 23,16 Prozent an Wert verloren.

Die technischen Probleme überschatten, dass Intel eigentlich ein starkes zweites Quartal vermeldete. Risikobereite Anleger, die langfristig von Intel überzeugt sind, können den jüngsten Kursabsturz für einen Einstieg nutzen. Auf Sicht von fünf Jahren liegt die Aktie immer noch 65 Prozent im Plus. Defensiv orientierte Anleger sollten den Kurs beobachten.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

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