Werden sie von Investoren direkt dazu aufgefordert, legen Unternehmen sehr viel häufiger Umweltdaten offen. / Foto: Pixabay

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Investoren fordern mehr Umweltdaten von Firmen – Klimawandel im Fokus

In Kooperation mit dem gemeinnützigen Carbon Disclosure Project (CDP) haben 168 große Investoren weltweit 1.320 Unternehmen aufgefordert, ihre Umweltdaten zu veröffentlichen – vor allem zu ihren Auswirkungen auf den Klimawandel. Die Investment-Profis sind optimistisch, auf offene Ohren zu stoßen.

Investoren und Vermögensverwalter müssen selbst Verpflichtungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung einhalten. Um dies effektiv tun zu können, wünschen sie sich mehr Daten von Unternehmen zu deren ESG-Performance. ESG steht für die Kriterien Umwelt (E wie Environment), Soziales (S wie Social) und gute Unternehmensführung (G wie Governance).

Aufforderung zeigt Wirkung

168 Investoren aus 28 Ländern haben Unternehmen mit besonders hohen Auswirkungen auf die Umwelt daher dazu aufgefordert, künftig ihre Umweltdaten über CDP, eine gemeinnützige Plattform zur Offenlegung solcher Daten, mitzuteilen. Zu den Investoren, die insgesamt ein Vermögen von 17 Billionen US-Dollar verwalten, zählen unter anderem Union Investment, Amundi, Legal & General Investment Management und Schroders.

Angesprochen wurden 1.320 Unternehmen weltweit. Zu den deutschen Firmen auf der Liste zählen beispielsweise Hellofresh, Fraport, TAG Immobilien und TLG Immobilien. Das Engagement der Investoren wird von der Non-Disclosure Campaign des CDP koordiniert.

Bereits im letzten Jahr führte eine entsprechende Kampagne zu einem positiven Ergebnis: So hat sich die Zahl der Unternehmen, die ihre Daten offenlegen, gegenüber 2019 mehr als verdoppelt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen seine Daten über die Plattform veröffentlicht, ist laut CDP doppelt so groß, wenn es direkt von Investoren dazu aufgefordert wird. Die Mehrheit der Unternehmen (58 Prozent) wurde von Investoren ausgewählt, damit sie künftig ihre Auswirkungen auf den Klimawandel offenlegen.

Nachhaltige Anlegerinnen und Anleger sollten aber beachten, dass ESG-Beurteilungen bisher keinen verbindlichen Standards unterliegen. Nur mit ihnen lässt sich die Nachhaltigkeit eines Unternehmens daher nicht zuverlässig feststellen. Der ECOreporter-Ratgeber Nachhaltige Geldanlage: So einfach investieren Sie grün! gibt allgemeine Ratschläge für erfolgreiche nachhaltige Investments.

Tests grüner Fonds finden Sie hier.

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