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Klimaneutralität – die Königsdisziplin des Greenwashing?
Viele Unternehmen werben mittlerweile damit, klimaneutral zu sein. Die Siegel, die dies bezeugen sollen, sind jedoch offenbar häufig von zweifelhafter Qualität.
Zwei Mitarbeiterinnen der Wochenzeitung „Die Zeit“ haben sich mit einem frei erfundenen Blumengeschäft bei mehreren Anbietern um Klimasiegel beworben. Auch bei Firmen, mit denen große Konzerne wie die Lufthansa, Nestlé oder die Deutsche Post zusammenarbeiten.
Die „Zeit“-Autorinnen erhielten alle gewünschten Siegel problemlos. Die Umweltdaten ihres fiktiven Unternehmens durften sie selbst in Formulare eintragen, geprüft wurden sie genauso wenig wie andere Angaben. Seinen CO2-Ausstoß sollte das Blumengeschäft vor allem durch Kompensationszahlungen auf null herunterrechnen. Die Beträge fielen überschaubar aus: In einem Fall waren es 15 Euro. Die Kosten für das Klimalabel beliefen sich hingegen auf fast 900 Euro.
ECOreporter berücksichtigt bei seinen Nachhaltigkeitsbewertungen von Unternehmen und Fonds grundsätzlich keine Klimasiegel und auch keine anderen Angaben zu angeblicher Klimaneutralität. Nicht nur die Siegel erscheinen wenig aussagekräftig, auch viele CO2-Kompensationsangebote lassen sich kaum überprüfen und machen Klimabilanzen wahrscheinlich oftmals grüner, als sie tatsächlich sind. Tatsächlich gegen den Klimawandel hilft letztlich nur eines: Emissionen zu reduzieren, wo immer es geht.