GreenCharge will Ladesäulen für Elektroautos errichten und sammelt dafür Geld über die Crowd ein. / Foto: Pixabay, CC0-Lizenz

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Ladesäulen für Elektroautos: Crowdinvesting von GreenCharge mit 6 % Zins

Die GreenCharge GmbH plant, bis 2025 2.400 Ladesäulen zu installieren. Das Vorhaben möchte das Unternehmen teilweise über Nachrangdarlehen mit der Bezeichnung „GreenCharge - Wir laden auf“ finanzieren. Diese können ab 250 Euro über die Online-Plattform ecozins gezeichnet werden. Der Zinssatz der Nachrangdarlehen beträgt 6,0 Prozent pro Jahr – plus bis zu 30 Prozent Exitbonus – bei einer Laufzeit von rund sechs Jahren.

Emittentin und Anbieterin der Nachrangdarlehen ist die GreenCharge GmbH aus Cölbe in Hessen. Ihre Geschäftstätigkeit ist laut Unternehmensregistereintrag der Verkauf von Strom aus erneuerbaren Energiequellen sowie die Installation und der Betrieb von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge und die Vermittlung des Verkaufs von Photovoltaikanlagen. Die beiden Geschäftsführer der Emittentin gründeten vor mehreren Jahren selbst eine Crowdinvesting-Plattform, über die das Angebot der GreenCharge GmbH nicht vermittelt wird.

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Auf der Internetseite der Emittentin erklären die Geschäftsführer Dirk Völker und Peter Walburg dazu: „2009 gründeten wir gemeinsam die GreenVesting-Gruppe und im Jahr 2012 die Crowdinvesting-Plattform GreenVesting.com zur Finanzierung von Erneuerbare-Energie-Projekten, um ursprünglich die Projekte der eigenen Gesellschaften zu finanzieren. Eine Gesetzesänderung im Jahr 2017 untersagte jedoch die Finanzierung von Unternehmen, bei denen eine personelle oder unternehmerische Verflechtung mit der Finanzierungsplattform besteht. Da dies bei GreenCharge der Fall ist, wir aber trotzdem von den Vorteilen einer Mezzanine-Finanzierung profitieren möchten, nutzen wir die Dienstleistungen der Internetplattform ecozins.“

Wozu dient das Anlegerkapital?

Die Anlagestrategie der Emittentin besteht laut Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB, Stand: 27.5.2021) darin, Ladesäuleninfrastruktur für Elektrofahrzeuge aufzubauen, langfristig zu betreiben und durch die Veräußerung von Strom Gewinne zu erzielen. Dabei wird es sich nach Angaben des Unternehmens um grünen Strom handeln. Die genauen Standorte der Ladesäulen in Deutschland stehen zum Zeitpunkt der Aufstellung des VIB noch nicht fest. Die Finanzierung der Ladesäulen für Elektrofahrzeuge soll laut VIB neben den eingeworbenen Nachrangdarlehen durch Eigenkapital erfolgen. GreenCharge beabsichtigt laut VIB, darüber hinaus zur Finanzierung der Ladesäulen Fremdkapital bei Banken aufzunehmen.

Geplante Finanzierung hauptsächlich mit Bankkapital

Gemäß den Angaben auf der ecozins-Internetseite (Stand: 15.6.2021) beträgt das geplante Finanzierungsvolumen der Emittentin insgesamt 64,5 Millionen Euro. Dieses soll sich den Angaben nach zusammensetzen aus Eigenkapital der Gründer (1 Million Euro), staatlicher Förderung (11,5 Millionen Euro), Mezzanine-Kapital (4 Millionen Euro, davon 0,5 Millionen Euro über das aktuelle Crowdinvesting) und 48 Millionen Euro Bankkapital.

Laufzeit und Zins

Die Laufzeit der Nachrangdarlehen endet am 30. Juni 2027. Der Zinssatz beträgt 6,0 Prozent pro Jahr. Zusätzlich können Anlegerinnen und Anleger einen Exitbonus erhalten. Die Höhe des Bonus ist abhängig von der Anzahl der Ladesäulen, die bis zum Ende der Laufzeit der Nachrangdarlehen in Betrieb genommen wurden. Bei 1.440 bis 1.919 Ladesäulen beträgt der Exitbonus laut VIB 10 Prozent des Nachrangdarlehensbetrags, bei 1.920 bis 2.399 Ladesäulen 20 Prozent und bei 2.400 oder mehr Ladesäulen 30 Prozent des Nachrangdarlehensbetrags.

Risiken

Bei der Emittentin handelt es sich um ein junges Unternehmen, das im dritten Quartal 2020 gegründet wurde. Der wirtschaftliche Erfolg hängt laut VIB von mehreren Einflussgrößen ab, insbesondere der Entwicklung des Marktes für Elektrofahrzeuge in Deutschland. Es ist möglich, dass Vergütungen für den Verkauf von Strom sinken oder Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen sich negativ auf den Betrieb von Ladesäulen für Elektroautos auswirken. Es besteht das Risiko, dass sich GreenCharge nicht dauerhaft im Markt etablieren kann. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn Wettbewerber ihre Leistungen günstiger anbieten können und kapitalstärkere Unternehmen in den Markt eintreten. Zudem wird der Emittentin möglicherweise nicht ausreichend Kapital zufließen, um ihr Geschäftsvorhaben umzusetzen.

Es besteht das Risiko, dass der Emittentin in Zukunft nicht die erforderlichen Mittel zur Verfügung stehen, um die unbesicherten Nachrangdarlehen an die Anlegerinnen und Anleger zurückzuzahlen. Bankkapital hat die Emittentin unabhängig von ihrer Einnahmesituation zu bedienen. Für Anlegerinnen und Anleger besteht ein erhebliches Risiko, dass sie ihr eingesetztes Kapital verlieren.

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