Nikolas elektrischer Pickup-Truck Badger sollte Tesla Konkurrenz machen – jetzt wird er nicht gebaut. / Foto: Nikola

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Lkw-Startup Nikola: Kein Pickup-Truck, Bosch reduziert Beteiligung

Mit Wasserstoff- und E-Fahrzeugen möchte das US-Startup Nikola den Lkw-Markt revolutionieren – obwohl noch keines der Fahrzeuge in Produktion ist. Doch nach Betrugsvorwürfen und einem Wechsel an der Spitze scheint auch die Begeisterung bei den Kooperationspartnern deutlich nachzulassen.

So sollte etwa General Motors (GM) Nikolas elektrischen Pickup-Truck Badger, ein direkter Konkurrent für Teslas Cybertruck, bauen und zudem eine 11-prozentige Beteiligung an Nikola erhalten. Doch diese Pläne sind nun Geschichte: Der Badger wird nicht gebaut, GM beteiligt sich nicht an Nikola.

Eine unterzeichnete Absichtserklärung umfasst nun nur noch, dass GM dem Truckbauer in spe Brennstoffzellen-Technologie für seine auf dem US-Markt vertriebenen Lkw zur Verfügung stellt. Damit sollen ab Ende 2021 Prototypen und ein Jahr später seriennahe Fahrzeuge getestet werden.

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Auch der deutsche Zulieferer Bosch sieht Nikola mittlerweile offensichtlich deutlich skeptischer. Bosch investiert bereits direkt in Nikola, reduzierte seine Anteile nun aber von 6,4 auf 4,9 Prozent.

Bosch soll laut der Nachrichtenagentur Bloomberg Brennstoffzellen für die in Europa ausgelieferten Lkw von Nikola bereitstellen. Nikola will Anfang nächsten Jahres zunächst Batterie-Fahrzeuge auf den Markt bringen, die durch den italienischen Nutzfahrzeughersteller Iveco in Ulm produziert werden. Brennstoffzellen-Lkw will Nikola ab 2023 auf die Straße bringen. Ob dazu Bosch die Komponenten liefern wird, ist noch offen.

Aktie stürzt ab

Der Hedgefonds Hindenburg Research hatte Nikola im September in einem 60-seitigen Bericht einen „komplexen Betrug ohne Technologie“ vorgeworfen. Nikola wehrt sich gegen die Vorwürfe, Gründer und Vorstandschef Trevor Milton trat allerdings zurück. Seitdem ist die Nikola-Aktie im Sinkflug.

Aktuell steht die Aktie bei 15,80 Euro und ist damit im Vergleich zum Freitag 1,6 Prozent im Plus (Stand: 7.12.2020, 12:16 Uhr). Auf ihrem Höchststand im Juni war die Nikola-Aktie noch 70 Euro wert, seitdem hat die Aktie knapp 76 Prozent an Wert verloren. Auf Sicht von drei Monaten ist die Aktie 48 Prozent im Minus.

ECOreporter hat von Beginn an vor der Nikola-Aktie gewarnt und kann diese Einschätzung nur bestätigen. Die Aktie ist ein Zockerpapier, angefeuert vom allgemeinen Hype um Wasserstofftechnologie. Wasserstoffunternehmen und deren Risiken hat ECOreporter ausführlich hier betrachtet.

Nikola Motors: ISIN US6541101050 / WKN A2P4A9

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