Moller-Maersk setzt bei seinen Schiffsantrieben zunehmend auf grünes Methanol statt Diesel. / Grafik eines bestellten Methanolschiffs: Moller-Maersk

  Nachhaltige Aktien

Maersk erhöht trotz Gewinneinbruch Prognose

Die Großreederei Moller-Maersk hat im zweiten Quartal 2023 wie erwartet deutlich weniger Geld verdient als im Rekordjahr 2022. Für das Gesamtjahr geht der dänische Konzern mittlerweile aber von etwas mehr Gewinn aus. Wie reagiert die Maersk-Aktie?

Maersk setzte von April bis Juni knapp 13 Milliarden US-Dollar um. Das sind 40 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn brach um 83 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar ein. 2021 und 2022 hatte Maersk von den weltweit gestörten Lieferketten und entsprechend hohen Frachtpreisen für Seetransporte profitiert. Mittlerweile hat sich das Geschäft wieder normalisiert, und viele Firmen bauen derzeit eher Lagerbestände ab, als sich neue Ware liefern zu lassen.

Vor diesem Hintergrund bezeichnet Maersk das Quartalsergebnis als „robust“ und hebt sogar seine Jahresprognose leicht an. Das Management rechnet jetzt mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,5 bis 5 Milliarden Dollar. Bislang lag die Spanne bei 2 bis 5 Milliarden Dollar. Der freie Cashflow soll bei mindestens 3 Milliarden Dollar liegen und damit 1 Milliarde Dollar höher als bisher kalkuliert.

Beim weltweiten Container-Frachtvolumen erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr einen Rückgang um 1 bis 4 Prozent. Die alte Prognose lag bei minus 2,5 bis plus 0,5 Prozent. Maersk will angesichts des sinkenden Auftragsniveaus seine Kosteneffizienz weiter steigern.

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Obwohl im Vorfeld klar gewesen war, dass die neuen Quartalszahlen deutlich schwächer ausfallen würden als im Vorjahr, hat die Maersk-Aktie auf Wochensicht knapp 6 Prozent verloren. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 1.693,00 Euro (Stand 7.8.2023, 10:26 Uhr).

Seit ihrem Allzeithoch von fast 3.100 Euro aus dem Januar 2022 hat die Aktie stetig an Wert eingebüßt. Den letzten starken Rückgang gab es Ende März, als Maersk eine Rekorddividende von 4.300 Dänischen Kronen (577 Euro) je Aktie ausschüttete und dadurch entsprechend an Börsenwert verlor. Langfristig steht die Aktie weiterhin gut da: Auf drei Jahre gesehen hat sie 61 Prozent zugelegt, auf fünf Jahre 78 Prozent.

ECOreporter sieht Maersk trotz der aktuellen Flaute im Transportgeschäft weiterhin gut aufgestellt. Der Konzern verfügt als eine der weltgrößten Reedereien über eine hervorragende Marktstellung und hat schon früh angefangen, sich mit Effizienzsteigerungen auf rückläufige Auftragszahlen vorzubereiten. Auch mit geringeren Margen dürfte Maersk weiterhin robuste Gewinne einfahren. Nach den Kursrückgängen liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 bei günstigen 9, für 2024 bei hohen 40. Die erwartete Dividendenrendite für 2023: attraktive 4,7 Prozent. Wer jetzt einsteigt, sollte einen langen Atem mitbringen und zwischenzeitliche weitere Kursrücksetzer aushalten können.

Aus nachhaltiger Sicht erfreulich: Ab 2024 will Maersk 19 neue Containerschiffe einsetzen, die mit Bio-Methanol betrieben werden. Für die Jungfernfahrt des ersten Schiffs hat sich der Konzern im Juni den Treibstoff gesichert (ECOreporter berichtete hier).

A.P. Moller-Maersk A/S Class A: ISIN DK0010244425 / WKN 861929

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