Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Maersk erwartet sinkende Frachtpreise und weniger Gewinn
Die dänische Großreederei Moller-Maersk hat ihre Geschäftszahlen für 2023 verkündet und spricht von einem "Übergangsjahr". 2024 erwartet der Konzern, unter sinkenden Frachtpreisen und einer Überkapazität an Schiffen zu leiden.
Nach dem Rekordjahr 2022 gingen Umsatz und Gewinn 2023 deutlich zurück. Der Umsatz sank von 81,5 auf rund 51,1 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn fiel von 29,3 auf 3,9 Milliarden Dollar.
Zu viele Schiffe drücken Frachtpreise
"Nach dem außergewöhnlichen Boom durch die Pandemie war 2023 ein Übergangsjahr", erklärte Maersk-Chef Vincent Clerc. "Wir haben trotz deutlich veränderter Umstände solide Finanzergebnisse erzielt und sind gut positioniert, um den erwarteten Gegenwind im Jahr 2024 zu bewältigen."
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Die Reederei erwartet zwar, dass der weltweite Containerhandel 2024 um 2,5 bis 4,5 Prozent zulegen und auch Maersk entsprechend wachsen wird. Doch das Management rechnet auch mit wieder sinkenden Transportpreisen, die das Konzernergebnis voraussichtlich belasten werden. Im November hatte Maersk bereits davor gewarnt, dass die Nachfrage bis 2026 schwach bleiben dürfte, und angekündigt, 10.000 Stellen zu streichen.
Wegen der angespannten Lieferketten während der Corona-Pandemie hatten Reedereien ihre Schiffskapazitäten stark erhöht. Inzwischen ist die Nachfrage aber deutlich gesunken, da Unternehmen weltweit Lagerbestände abbauen, statt neue Güter zu bestellen. Reeder haben in den vergangenen Monaten Schiffe daher langsamer oder sogar leer fahren lassen, um die Frachtkapazitäten künstlich zu verknappen.
Huthi-Rebellen beschießen Maersk-Schiffe im Roten Meer
Wegen der Krise im Roten Meer hatte Maersk wie andere Reedereien auch seine Preise zuletzt zwar deutlich angehoben. Weil Huthi-Rebellen aus dem Jemen mehrfach Schiffe mit Raketen beschossen haben, fahren viele Frachter aktuell nicht durch die wichtigste Schifffahrtsverbindung zwischen Europa und Asien (mehr dazu lesen Sie hier). Die Überkapazität an Schiffen wird die Preise nach Ansicht von Maersk mittelfristig aber wieder sinken lassen.
Im gestrigen Tradegate-Handel hat die Maersk-Aktie 14 Prozent an Wert verloren, aktuell ist sie an dem Finanzplatz weitere 0,8 Prozent im Minus und kostet 1.436,00 Euro (Stand: 9.2.2024, 9:51 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 17,3 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 31,5 Prozent im Minus.
ECOreporter sieht Maersk grundsätzlich weiterhin gut aufgestellt. Der Konzern verfügt als eine der weltgrößten Reedereien über eine hervorragende Marktposition und dürfte auch mit geringeren Margen robuste Gewinne einfahren. Ab Februar 2025 will Maersk gemeinsam mit Hapag-Lloyd aus Hamburg eine neue Schifffahrtsallianz namens "Gemini Cooperation" bilden.
Allerdings schwankte die Maersk-Aktie in den vergangenen Monaten stark, und das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2024 liegt bei hohen 63. Aktuell sollten Anlegerinnen und Anleger sich zurückhalten und die Geschäftsentwicklung des Konzerns abwarten. Im Moment sind weitere Kursrücksetzer nicht unwahrscheinlich.
A.P. Moller-Maersk A/S Class A: