Moller-Maersk lässt seine Schiffe bis auf Weiteres nicht mehr durchs Rote Meer fahren. / Foto: Maersk

  Nachhaltige Aktien

Containerpreise verdoppelt: Was heißt das für die Maersk-Aktie?

Wegen des Nahostkonflikts sind viele Warentransporte in den letzten Wochen deutlich teurer geworden. Auch die dänische Großreederei Moller-Maersk hat ihre Frachtraten angehoben. Für die Aktie geht es nach einer längeren Durststrecke aufwärts. Aber ist die Entwicklung nachhaltig?

Derzeit fahren viele Reedereien nicht mehr durch das Rote Meer, weil Huthi-Rebellen aus dem Jemen mehrfach Schiffe mit Raketen beschossen haben (ECOreporter berichtete zuletzt hier). Die Strecke durch den Suez-Kanal und das Rote Meer ist die wichtigste Schiffsverbindung zwischen Europa und Asien. Aktuell umrunden viele Frachter stattdessen Afrika, was bis zu zwölf Tage länger dauert und entsprechend teurer ist.

Aktie auf Monatssicht 27 Prozent im Plus

Zudem fahren zurzeit insgesamt weniger Schiffe von Asien nach Europa und zurück, was die Preise zusätzlich nach oben treibt. Nach Angaben der Frachtbuchungsplattform Freightos haben sich die Kosten für den Transport eines 40-Fuß-Containers allein in der ersten Januarwoche auf über 4.000 US-Dollar mehr als verdoppelt.

Die Maersk-Aktie profitiert von dieser Entwicklung, seit Mitte Dezember hat sie 27 Prozent zugelegt. Zuletzt kam es allerdings bereits zu Gewinnmitnahmen, auf Wochensicht ist der Kurs um 6 Prozent gesunken.

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Heute ist die Aktie mit einem Minus von 0,8 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet, aktuell kostet sie 1.710,00 Euro (Stand 15.1.2024, 10:00 Uhr). Im Jahresvergleich hat der Kurs 11 Prozent eingebüßt, auf fünf Jahre gesehen liegt er 70 Prozent im Plus.

Maersk profitierte in der Corona-Krise enorm von sehr hohen Frachtraten als Folge der Pandemie-Schutzmaßnahmen. Mittlerweile sind die Containerpreise aber wieder deutlich gesunken, und auch der aktuelle Anstieg dürfte nicht von Dauer sein.

Maersk streicht etwa jede zehnte Stelle

Maersk stellt sich schon seit 2022 auf niedrigere Transportpreise ein. Derzeit baut der Konzern mindestens 10.000 seiner weltweit 110.000 Stellen ab. Im dritten Quartal 2023 brach der Unternehmensgewinn von 8,8 auf 0,5 Milliarden US-Dollar ein.

ECOreporter sieht Maersk grundsätzlich weiterhin gut aufgestellt. Der Konzern verfügt als eine der weltgrößten Reedereien über eine hervorragende Marktposition und dürfte auch mit geringeren Margen robuste Gewinne einfahren.

Nach insgesamt deutlichen Kursrückgängen seit Anfang 2022 liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie für das noch nicht abgerechnete Geschäftsjahr 2023 bei niedrigen 8. Die erwartete Dividendenrendite beträgt attraktive 4,6 Prozent. Wer jetzt einsteigt, sollte einen langen Atem mitbringen und hohe Kursschwankungen aushalten können. 2024 wird Maersk wegen der Umstrukturierungen möglicherweise rote Zahlen schreiben, das kann den Aktienkurs zwischenzeitlich sinken lassen.

A.P. Moller-Maersk A/S Class A:

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