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Mayr-Melnhof hat Probleme in Russland und der Ukraine
Trotz stark gestiegener Kosten hat der österreichische Verpackungshersteller Mayr-Melnhof 2021 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und will nun seine Dividende erhöhen. Gibt das der zuletzt schwächelnden Aktie Auftrieb?
Die Mayr-Melnhof Gruppe setzte im letzten Jahr knapp 3,1 Milliarden Euro um. Das sind 21 Prozent mehr als 2020. Der Nettogewinn stieg um 17,5 Prozent auf 190,7 Millionen Euro. „Historisch einzigartige Kostensteigerungen insbesondere bei Energie, Altpapier und Zellstoff“ stellten das Unternehmen eigenen Angaben zufolge vor große Herausforderungen. Man habe jedoch wegen der weiterhin starken Nachfrage nach Kartonverpackungen und Papier die höheren Kosten teilweise an die Kunden weitergeben können, heißt es in einer Unternehmensmitteilung
Nach der Übernahme der Karton- und Papierwerke Kwidzyn in Polen und Kotkamills in Finnland sowie dem Verkauf von zwei kleineren Kartonwerken in Baiersbronn (Baden-Württemberg) und Eerbeek (Niederlande) sieht sich Mayr-Melnhof für die nächsten Jahre gut aufgestellt. Die Jahresdividende soll von 3,20 auf 3,50 Euro je Aktie angehoben werden. Das entspräche beim aktuellen Börsenkurs von 154,00 Euro (Stand 15.3.2022, 10:00 Uhr, Tradegate-Handel) einer Dividendenrendite von knapp 2,3 Prozent.
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Im ersten Halbjahr 2022 rechnet die Konzernleitung mit einer niedrigeren Gewinnmarge, weil weitere Kostensteigerungen nur mit Verzögerung auf die Verkaufspreise aufgeschlagen werden könnten. Zusätzliche Kapazitätserweiterungen seien teilweise in diesem Jahr, teilweise erst 2023 möglich. Im Verpackungssegment sind weitere Firmenzukäufe vorgesehen.
Eine konkrete Prognose für 2022 gibt Mayr-Melnhof nicht ab. Dies dürfte auch am Ukraine-Krieg liegen: Der Konzern erwirtschaftete zuletzt ungefähr 9 Prozent seines Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Russland und der Ukraine. An den russischen Standorten St. Petersburg und Pskov stellt Mayr-Melnhof Verpackungen für den lokalen Bedarf bei Konsumgütern her. Hier müsse laut Firmenleitung mit einem Stillstand gerechnet werden. In der Ukraine, wo Mayr-Melnhof in der Landesmitte am Standort Cherkassy Verpackungen produziert, sei der Betrieb aktuell „sehr eingeschränkt“.
Die derzeitigen Unwägbarkeiten haben den Aktienkurs von Mayr-Melnhof in den letzten drei Monaten um 12 Prozent sinken lassen. Am heutigen Dienstag hat die Aktie bislang weitere 1,3 Prozent verloren. 2021 bewegte sie sich mit einigen Ausschlägen im Wesentlichen seitwärts. Auf Sicht von drei Jahren notiert sie 32 Prozent im Plus.
ECOreporter sieht grundsätzlich nach wie vor solide Perspektiven für Mayr-Melnhof. Der Konzern dürfte auch weiterhin vom hohen Verpackungsbedarf des Online-Handels profitieren. Wegen der unklaren Folgen des Ukraine-Kriegs für die Konzernstandorte in Russland und der Ukraine ist ein Investment in die Aktie derzeit allerdings mit erhöhten Risiken verbunden. Zudem ist die Aktie mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 kein Schnäppchen, weil in diesem Jahr mit einem Gewinnrückgang gerechnet werden muss.
Mayr-Melnhof ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
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Mayr-Melnhof Karton AG: