Russische Aktien, etwa von Bergbaukonzernen, fliegen aus vielen ETFs. / Foto: Pixabay

  Fonds / ETF

MSCI entfernt russische Aktien aus allen Indizes – was heißt das für nachhaltige ETFs?

Der weltweit wichtigste Indexanbieter MSCI führt ab heute Abend (9. März) keine Papiere russischer Unternehmen mehr in seinen Aktien-Indizes. Ein anderer großer Anbieter hat den gleichen Schritt bereits am 7. März vollzogen.

MSCI verweist in einer Mitteilung darauf, dass russische Aktien wegen der westlichen Sanktionen nicht mehr investierbar seien. Die Moskauer Börse war in den letzten zwei Wochen überwiegend geschlossen. Doch auch wenn russische Aktien wieder gehandelt werden können, will MSCI sie vorerst nicht wieder in seine Indizes aufnehmen. Der britische Indexanbieter FTSE Russell hat bereits am Montag dieser Woche alle russischen Aktien aus seinen Listen verbannt.

Das hat Folgen für zahlreiche ETFs, denn die bilden im Regelfall Aktienindizes unverändert ab. ETF-Gesellschaften müssen jetzt auf die Indexanpassungen reagieren und russische Aktien aus ihren Beständen entfernen.

In Europäische-Schwellenländer-ETFs stecken viele russische Aktien

Nennenswerte Auswirkungen hat dies allerdings nur auf russische Länder-ETFs (von denen keiner nachhaltig ist) und auf Schwellenländer-ETFs mit einem hohen Russland-Anteil (Russland gilt nach wie vor nicht als Industrieland). Bei weltweit anlegenden Schwellenländer-ETFs beträgt die Quote russischer Aktien meist nur etwa 3 Prozent. Bei Schwellenländer-ETFs mit Fokus auf europäische Staaten sind es hingegen nach Angaben der Ratingagentur Morningstar bis zu 73 Prozent. Viele ETFs und Fonds mit einem hohen Russland-Anteil sind derzeit vom Handel ausgesetzt.

In den von ECOreporter bislang getesteten nachhaltigen Fonds und ETFs finden sich nur wenige, oft gar keine russischen Aktien. Der Großteil russischer Papiere kommt schon alleine wegen Ausschlusskriterien (etwa fossile Energien oder Firmensitz in einem als unfrei eingestuften Land) für nachhaltige Fonds und auch für anspruchsvolle ETFs nicht in Frage.

Eine Übersicht über die ECOreporter-Fondstests hat die Redaktion hier für Sie zusammengestellt.

Tests nachhaltiger ETFs finden Sie hier.

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