Das Schweizer Unternehmen Meyer Burger will sich vom Maschinenbauer zum Hersteller von Solarmodulen und -zellen wandeln. / Foto: Unternehmen

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Meyer Burger erhält bis zu 22,5 Millionen Euro Staatshilfe für Produktionsaufbau

Der schweizerische Solarkonzern Meyer Burger erhält bis zu 22,5 Millionen Euro an öffentlichen Geldern für den Aufbau seiner geplanten Serienfertigung von Heterojunction-Solarzellen in Thalheim in Sachsen-Anhalt. Die Fertigung mit einer Kapazität von zunächst 400 Megawatt soll im zweiten Quartal 2021 starten. Damit die Gelder fließen, muss das Unternehmen aber noch einen wichtigen Nachweis bringen.

Aus der Umweltschutzbeihilfe des Landes Sachsen-Anhalt und von der Bundesrepublik erhält das Unternehmen bis zu 15 Millionen Euro, wie Meyer Burger am Montag bekannt gab. Ein weiterer Zuschuss von 7,5 Millionen Euro stamme aus der öffentlichen Finanzierungshilfe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW). Beide Bescheide seien Ende 2020 bei Meyer Burger eingegangen.

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Für die Bewilligung der Umweltschutzbeihilfe sei eigens ein Gutachten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE erstellt worden. Dieses bestätige der geplanten Produktion auf Basis der Heterojunction-Technologie von Meyer Burger erhebliche Umweltvorteile gegenüber der herkömmlichen Zellfertigung. Die Investitionen von Meyer Burger würden „als ausnehmend innovativ und umweltfreundlich eingestuft“, wie es von dem Schweizer Unternehmen weiter heißt. Die GRW-Finanzierungshilfe gilt Meyer Burger zufolge bis maximal Ende 2023.

Meyer Burger ist derzeit dabei, seine Zellfertigung in Thalheim und zudem eine Modulproduktion im sächsischen Freiberg aufzubauen. Die Herstellung soll jeweils im zweiten Quartal 2021 starten, und die Werke sollen zunächst eine Jahreskapazität von je 400 Megawatt haben. Die Zellfertigung soll in der Folge schnellstmöglich auf 1,4 Gigawatt Jahreskapazität erweitert werden. Dies stehe aber unter dem Vorbehalt einer erfolgreichen Fremdkapitalfinanzierung, teilt Meyer Burger mit.

Voraussetzung für die Auszahlung der Staatshilfen ist eine Finanzierungsbestätigung für den Aufbau der Heterojunction-Solarzellenproduktion in Thalheim mit bereits 1,4 Gigawatt Jahreskapazität. Meyer Burger erklärt sich zuversichtlich, diese Vorgaben erfüllen zu können. Die Gesamthöhe der Unterstützung könnte sich allerdings gemäß des Beihilferechts der EU noch reduzieren, sofern das Unternehmen weitere Finanzierungshilfen in Anspruch nehme. Nach eigenen Angaben hat Meyer Burger in seinem bestehenden Businessplan Beihilfen in dieser Größenordnung bereits berücksichtigt.

Erfolg des Konzernumbaus ist offen

Die Meyer Burger-Aktie steht am Handelsplatz Lang & Schwarz aktuell bei 0,35 Euro und ist damit gegenüber dem Vortag 2,2 Prozent im Minus (Stand: 5.1.2021, 9:09 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 5,9 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 43,7 Prozent an Wert gewonnen – und auf Sicht von fünf Jahren 91 Prozent an Wert verloren.

Die Meyer Burger-Aktie ist ein Spekulationsobjekt. Ob dem Unternehmen die Wandlung vom defizitären Maschinenbauer zum konkurrenzfähigen Hersteller von Solarmodulen und -zellen gelingt, ist weiter offen. ECOreporter rät derzeit auch risikobereiten Anlegerinnen und Anlegern von einem Einstieg in die Meyer Burger-Aktie ab.

Welche Aktien aus der Solarbranche ECOreporter derzeit empfiehlt, lesen Sie in unserem Jahresrückblick: Mehr als 700 Prozent im Plus - die besten Solaraktien 2020.

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