Meyer Burger will in den USA Solarmodule und auch Solarzellen fertigen. / Foto: Meyer Burger

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Meyer Burger startet Modulproduktion in den USA

Das Schweizer Solarunternehmen Meyer Burger hat mit der Produktion von Solarmodulen in den USA begonnen. Auch bei der geplanten Solarzellenfertigung wurden laut Unternehmen Fortschritte erzielt – der deutsche Standort werde aber weiter gebraucht.

Die Fabrik in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona habe alle für den Produktionsstart notwendigen Teststandards erfüllt, teilte Meyer Burger mit. Die für den Hochlauf der Modulproduktion in den Vereinigten Staaten benötigten Solarzellen werden aktuell noch am deutschen Standort Thalheim in Sachsen-Anhalt hergestellt.

Werk in Sachsen-Anhalt "auf absehbare Zeit benötigt"

Die Fabrik in Thalheim scheint vorerst sicher: Der deutsche Standort werde "auf absehbare Zeit benötigt", um den Hochlauf in den USA zu gewährleisten, wie Meyer Burger erklärte. Dies sei "mindestens bis das Solarzellenwerk in Colorado Springs in Betrieb ist" der Fall.

Meyer Burger hatte im vergangenen Jahr einen deutlichen Verlust verbucht und macht dafür unfaire Marktbedingungen durch die billige Konkurrenz aus China verantwortlich. Das Unternehmen will sich deshalb künftig verstärkt auf die USA konzentrieren und hat sein Modulwerk im sächsischen Freiberg geschlossen. ECOreporter berichtete hier. In den Staaten erhofft sich Meyer Burger höhere Subventionen und durch Strafzölle einen besseren Schutz vor der chinesischen Konkurrenz.

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Zudem hat sich Meyer Burger einen weiteren Abnahmevertrag in den USA gesichert: Ein "großes US-amerikanisches Energieunternehmen" wird von Januar 2026 an Solarmodule mit einer Leistung von jährlich bis zu 600 Megawatt aus der Fertigung in Goodyear abnehmen. Der Vertrag enthält für den Kunden laut Mitteilung eine Verlängerungsoption um zwei weitere Jahre und wird mit Abschluss der Finanzierung des Solarzellenwerkes in Colorado Springs wirksam. Zum finanziellen Umfang des Auftrags machte Meyer Burger keine Angaben.

Wie Meyer Burger weiter mitteilte, seien zudem die Verhandlungen über eine strategische Partnerschaft mit einem "führenden US-Technologiekonzern" weit fortgeschritten. Der kommerzielle Vertrag sei "bis zur Unterschriftsreife" ausgehandelt. Die Zusammenarbeit soll es Meyer Burger laut eigenen Angaben ermöglichen, Solarmodule in den USA mit immer höheren Anteilen an einheimischen Komponenten herzustellen.

Die stark schwankungsanfällige Meyer Burger-Aktie notiert auf der deutschen Handelsplattform Lang & Schwarz aktuell 21,4 Prozent im Plus zum Vortag bei 0,0108 Euro (Stand: 25.6.2024, 10:45 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 6,1 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 95 Prozent ihres Wertes verloren.

Aktie bleibt ein Spekulationsobjekt

Mit einem sogenannten umgekehrten Aktiensplit will das Unternehmen den Wert der Aktie optisch erhöhen: Je 750 alte Papiere sollen gegen ein neues umgetauscht werden. Aktionäre, deren Aktienanteil nicht durch 750 teilbar ist, sollen eine Barabfindung für den verbleibenden Rest erhalten. Kleinaktionäre könnten dadurch aus dem Unternehmen gedrängt werden. ECOreporter berichtete hier.

Meyer Burger hat es bislang nicht geschafft, in dem von günstigen chinesischen Importen dominierten Markt für Solarmodule profitabel zu werden. Ob die Verlagerung des Kerngeschäfts in die USA das ändern kann, bleibt vorerst offen. Das Unternehmen ist weit von der Gewinnzone entfernt und auf externe Finanzierung angewiesen, die Aktie ist zudem schon seit Längerem vor allem ein Spekulationsobjekt.

ECOreporter sieht die Meyer Burger-Aktie weiterhin als hochriskantes Investment und rät von einem Einstieg ab. Als Schweizer Wertpapier ist die Aktie in Deutschland zudem nur eingeschränkt handelbar (mehr dazu erfahren Sie hier).

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Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX

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