Meyer Burger-Chef Gunter Erfurt hofft weiterhin auf einen Erhalt der Fabrik in Freiberg. / Foto: Meyer Burger

  Nachhaltige Aktien

Meyer Burger will bis zu 25 Milliarden neue Aktien ausgeben

Der Schweizer Solarkonzern Meyer Burger möchte über eine Kapitalerhöhung bis zu 250 Millionen Schweizer Franken (262 Millionen Euro) einnehmen. Klappen soll dies mit neuen Aktien mit einem geringen Nennwert. Zudem lässt sich das Unternehmen bei der geplanten Werksschließung im sächsischen Freiberg eine Hintertür offen.

Der Nennwert der Aktien, also die Beteiligung am Grundkapital des Konzerns, soll zwischen 0,01 und 0,05 Franken (maximal 0,0524 Euro) je Papier liegen. Die bisherigen Meyer Burger-Aktien haben einen Nennwert von 0,05 Franken.

Derzeit gibt es knapp 3,6 Milliarden Aktien des Unternehmens, durch die Kapitalerhöhung sollen bis zu 25 Milliarden hinzukommen. Das würde den Wert der Altanteile deutlich senken, auch weil die Konzernleitung darüber nachdenkt, die neuen und alten Aktien zu einem späteren Zeitpunkt zusammenzulegen und den Nennwert herabzusetzen. Über die Kapitalerhöhung will das Unternehmen auf einer außerordentlichen Generalversammlung am 18. März abstimmen lassen.

Aktie auf Jahressicht fast 90 Prozent im Minus

Meyer Burger plant, die neuen Aktien mindestens zum Nennwert, aber „mit einem Abschlag auf den aktuellen Marktpreis“ zu verkaufen. An der Schweizer Heimatbörse Six Swiss notiert die Aktie aktuell bei 0,09 Franken (Stand 26.2.2024, 9:07 Uhr). In den letzten zwölf Monaten ist der Kurs um 88 Prozent eingebrochen.

Unterdessen teilte Meyer Burger-Chef Gunter Erfurt am Freitag mit, das angekündigte Aus für die Modulfertigung in Sachsen stehe noch nicht endgültig fest. Bis zur Bekanntgabe der neuen Geschäftszahlen Mitte März sei noch Zeit für eine Lösung auf politischer Ebene. Meyer Burger fordert höhere Subventionen in Deutschland und einen stärkeren Schutz vor der deutlich günstigeren Konkurrenz aus China.

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte am Freitag, man habe eine Exportkreditgarantie für die Produktion von Maschinen für den Aufbau der Solarmodulfertigung des Unternehmens in den USA „grundsätzlich zugesagt“. Damit werde der Weiterbetrieb des Meyer Burger-Standorts Hohenstein-Ernstthal in Sachsen ermöglicht. Dort stellt der Konzern Maschinen her, die unter anderem für den Export bestimmt sind. Bezüglich weiterer Fördermaßnahmen stehe man weiterhin im "intensiven und vertrauensvollen Austausch" mit Meyer Burger.

Wie ECOreporter die Meyer Burger-Aktie aktuell einschätzt, erfahren Sie hier.

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Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX

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