Bei Moller-Maersk haben sich die Geschäfte im letzten Quartal etwas erholt. / Foto: ECOreporter, Jörg Weber

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Moller-Maersk erwartet stärkere Container-Nachfrage – Geschäft bleibt aber unter Druck

Die dänische Reederei Moller-Maersk erwartet nach einem guten ersten Quartal eine höhere Nachfrage nach Container-Transporten im laufenden Jahr. Insgesamt bleibt der Ausblick jedoch vom Ende des Fracht-Booms der letzten Jahre geprägt.

Der Umsatz sank im Zeitraum Januar bis März um 13 Prozent zum Vorjahr auf 12,4 Milliarden US-Dollar, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach um über 92 Prozent auf 177 Millionen Dollar ein. Der Nettogewinn ging ähnlich stark auf ebenfalls 177 Millionen Dollar zurück. Dennoch übertraf das Unternehmen mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten.

Für das Gesamtjahr etwas optimistischer

Blockierte Lieferketten und eine hohe Nachfrage nach Seetransporten hatten der Reederei-Branche 2021 und vor allem 2022 hohe Gewinne beschert. Mittlerweile haben sich die Lieferketten aber wieder entspannt, was bei Maersk für sinkende Einnahmen aus Frachtgebühren sorgt. Hinzu kommen ein weltweit schwächerer Konsum und die anhaltende Krise im Roten Meer.

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Starke Transportvolumina, eine hohe Kapazitätsauslastung und eine fortgesetzte Kostendisziplin wirkten sich laut Maersk aber im ersten Quartal positiv aus. Die weltweiten Container-Transporte sollen laut Unternehmen im laufenden Jahr am oberen Ende der Spanne von 2,5 bis 4,5 Prozent zulegen. Maersk will sein eigenes Geschäft im gleichen Umfang steigern.

Dank der guten Entwicklung wird Maersk für das laufende Geschäftsjahr optimistischer. Beim EBIT erwartet der Konzern nun nur noch einen Verlust von höchstens 2 Milliarden Dollar. Bislang hatten die Dänen auch ein Minus von 5 Milliarden Dollar für möglich gehalten. Als oberes Ende der Spanne sieht der Konzern weiterhin eine schwarze Null.

”Wir hatten einen positiven Start ins Jahr, und das erste Quartal entwickelte sich genau so, wie wir es erwartet hatten. Die Nachfrage tendiert in Richtung des oberen Endes unserer Marktwachstumsprognose, und die Bedingungen am Roten Meer sind nach wie vor gefestigt", erklärte Maersk-Chef Vincent Clerc. "Dies hat nicht nur zu einer Erholung im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal geführt, sondern auch zu einem verbesserten Ausblick für die kommenden Quartale, da wir nun davon ausgehen, dass diese Bedingungen für den größten Teil des Jahres anhalten werden."

Allerdings rechnet das Maersk-Management damit, "dass die hohe Zahl neuer Schiffe, die in diesem und im nächsten Jahr ausgeliefert werden, diese Faktoren letztlich wieder aufheben und die Seemärkte erneut unter Druck setzen wird". Das Unternehmen setze deshalb vor allem auf ein Sparprogramm, um "die störungsbedingten Kosten im Seeverkehr zurückzudrängen und die Margen im Bereich Logistik und Dienstleistungen wiederherzustellen".

Ausblick bleibt solide

Im Tradegate-Handel ist die Maersk-Aktie aktuell 4,1 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 1.285,00 Euro (Stand: 2.5.2024, 11:47 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 3,5 Prozent an Wert gewonnen, auf Jahressicht ist sie 15,9 Prozent im Minus.

ECOreporter sieht Maersk trotz der aktuellen Schwierigkeiten weiterhin gut aufgestellt. Der Konzern verfügt als eine der weltgrößten Reedereien über eine hervorragende Marktposition und dürfte auch mit geringeren Margen robuste Gewinne einfahren. Ab Februar 2025 will Maersk gemeinsam mit Hapag-Lloyd aus Hamburg eine neue Schifffahrtsallianz namens "Gemini Cooperation" bilden – die Unternehmen wollen ihre Flotten dann für beide Konzerne fahren lassen, ansonsten aber eigenständig bleiben.

Allerdings wird Maersk in diesem Jahr vermutlich rote Zahlen schreiben, und die Aktie schwankte in den vergangenen Monaten stark. Aktuell sollten Anlegerinnen und Anleger sich eher zurückhalten und die Geschäftsentwicklung des Konzerns abwarten. Weitere Kursrücksetzer sind nicht unwahrscheinlich.

A.P. Moller-Maersk A/S Class A:

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