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Nach Milliardengewinn: BioNTech will Sonderdividende zahlen
BioNTech hat seinen Gewinn 2021 vervielfacht. Aber wird das Mainzer Pharma-Unternehmen das Rekord-Niveau in den nächsten Jahren halten können? Wie attraktiv ist die Aktie derzeit?
BioNTech gehört zu den Weltmarktführern bei Corona-Impfstoffen. 2021 lieferten das Unternehmen und sein Produktionspartner Pfizer weltweit 2,6 Milliarden Impfdosen aus, BioNTech erzielte einen Umsatz von 19 Milliarden Euro. Unter dem Strich bleib ein Nettogewinn von 10,3 Milliarden Euro. Der Vertrieb des Impfstoffs war im Dezember 2020 gestartet, daher kam BioNTech im Geschäftsjahr 2020 nur auf einen Umsatz von 482 Millionen Euro und einen Nettogewinn von 15 Millionen Euro.
50 Prozent mehr Geld für Forschung
Für 2022 geht BioNTech von Impfstoff-Umsätzen zwischen 13 und 17 Milliarden Euro aus. Bislang seien für dieses Jahr 2,4 Milliarden Impfdosen vorbestellt oder bereits ausgeliefert. Seine Forschungsausgaben will der Konzern um 50 Prozent auf 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro erhöhen.
BioNTech entwickelt bereits seit Jahren innovative Krebsmedikamente. Aktuell arbeiten die mittlerweile über 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns (Frauenanteil: mehr als 50 Prozent) an rund 20 Präparaten, von denen einige wie der Corona-Impfstoff auf neuartigen mRNA-Wirkmechanismen basieren. Die Medikamente sollen unter anderem zur Behandlung von Eierstockkrebs, Prostatakrebs, Lungenkrebs, Darmkrebs und Hautkrebs eingesetzt werden.
Fünf Präparate befinden sich mittlerweile in der zweiten von drei klinischen Testphasen, einige weitere in Phase eins. Zudem entwickelt BioNTech Impfstoffe gegen Malaria, Gürtelrose, Tuberkulose und die Grippe. Im April will das Unternehmen erste Daten seiner klinischen Studie zur Sicherheit und Wirksamkeit eines an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffs veröffentlichen.
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Auch die Aktionäre sollen vom Erfolg des Unternehmens profitieren. BioNTech plant, für 2021 eine Sonderdividende von 2 Euro je Aktie auszuschütten. Außerdem möchte der Konzern in den nächsten zwei Jahren Aktien im Wert von bis zu 1,5 Milliarden Euro zurückkaufen.
Nach hohen Kursgewinnen in 2020 und 2021 hat die BioNTech-Aktie von Ende November 2021 bis Anfang März 2022 stark an Wert verloren. Seitdem deutet sich eine Erholung an. Auf Monatssicht hat die Aktie 14,5 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich liegt sie 65,5 Prozent im Plus. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 154,40 Euro (Stand 1.4.2022, 9:27 Uhr).
Was kommt nach Corona?
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von unter 5 ist die Aktie günstig bewertet. Allerdings profitiert BioNTech derzeit stark von seinem medizinischen und logistischen Vorsprung im Impfstoffgeschäft, aus dem nahezu der komplette Konzernumsatz kommt. Ob das aktuelle Gewinn- und Margenniveau mittelfristig zu halten sein wird, erscheint fraglich. Zum Vergleich: Der hoch profitable Schweizer Pharmariese Roche erzielte 2021 mit mehr als 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Gewinn von ungefähr 15 Milliarden Euro. BioNTech schaffte einen Überschuss von 10 Milliarden Dollar – mit nicht viel mehr als 2.500 Angestellten. Aber: Auch mit einem Drittel oder Viertel des aktuellen Gewinns wäre das Unternehmen immer noch akzeptabel bewertet. Und BioNTech ist derzeit an der Börse etwas günstiger als der US-Konkurrent Moderna: Dessen erwartetes KGV liegt bei 6.
Dennoch bleibt die BioNTech-Aktie eine Wette darauf, dass das Unternehmen abseits des Corona-Impfstoffs Erfolg haben wird. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben: BioNTech ist führend bei innovativen mRNA-Verfahren und hat derzeit dank der hohen Nachfrage nach Corona-Impfstoff das Kapital, um die Entwicklung seiner anderen Präparate voranzutreiben.
Ein ECOreporter-Porträt von BioNTech finden Sie hier.
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