Deutsche Bank-Zentrale in Frankfurt: DWS-CEO Asoka Wöhrmann räumt seinen Posten wegen der Greenwashing-Vorwürfe gegen den Fondsanbieter. / Foto: Deutsche Bank

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Nach Razzia: DWS-Chef Asoka Wöhrmann legt sein Amt nieder

Gestern durchsuchte die Staatsanwaltschaft Büros der Deutschen Bank und ihrer Fonds-Tochter DWS. Heute gibt die DWS die Trennung von ihrem Chef Asoka Wöhrmann bekannt.

Wöhrmann wird die DWS laut einer Mitteilung der Deutschen Bank am 9. Juni verlassen. Er habe sein Amt „im Einvernehmen mit dem Unternehmen niedergelegt“. Wöhrmanns Posten wird Stefan Hoops übernehmen, der bisherige Leiter der Unternehmensbank der Deutschen Bank.

"Die Vorwürfe, die in den vergangenen Monaten gegen die DWS und mich persönlich erhoben wurden, sind eine Belastung für das Unternehmen und auch für meine Familie und mich persönlich geworden", lässt sich Wöhrmann in der DWS-Mitteilung zitieren. "Um die Institution und auch meine Familie zu schützen, möchte ich daher den Weg für einen personellen Neuanfang frei machen.“

Am gestrigen Dienstag hatten Staatsanwaltschaft, Finanzaufsicht BaFin und Bundeskriminalamt (BKA) in Frankfurt die Zentralen der DWS und der Deutschen Bank durchsucht. Nach Angaben der Ermittler ging es bei der Razzia um den Verdacht des Kapitalanlagebetrugs. „Das Verfahren richtet sich gegen bislang unbekannte Mitarbeiter und Verantwortliche der DWS“, heißt es in einem Statement der Staatsanwaltschaft.

Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit Greenwashing-Vorwürfen, die 2021 gegen die DWS erhoben wurden. In einem "Spiegel"-Interview hatte die ehemalige DWS-Nachhaltigkeitsbeauftragte Desiree Fixler gesagt, das Unternehmen sei zu lax mit Kriterien bei nachhaltigen Investments umgegangen. Die DWS hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen. Auch in den USA hat die Fondsgesellschaft wegen des Verdachts auf Greenwashing Ärger mit den Behörden.

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