Welchen starken Kursschwankungen Wasserstoff-Investments unterworfen sind, zeigten gestern einmal mehr die Aktien von Nel und Ballard Power. / Foto: imago images

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Aktien von Nel und Ballard Power stürzen ab – Wasserstoff unter Druck

Nach enttäuschenden Quartalszahlen haben die Wasserstoff-Unternehmen Nel und Ballard Power im gestrigen Handel heftige Verluste hinnehmen müssen. Zusätzlich verstärkt wurde der Abwärtstrend noch durch Aussagen von US-Finanzministerin Janet Yellen.

Während der kanadische Brennstoffzellenhersteller Ballard Power Umsatzeinbußen verbuchte und die Erwartungen deutlich verfehlte, wurden dem norwegischen Wasserstoffspezialisten Nel vor allem mangelnde neue Aufträge zum Verhängnis. Für beide Aktien ging es an der Börse am gestrigen Dienstag deutlich abwärts: Der Ballard Power-Kurs brach um 19 Prozent ein, die Nel-Aktie verlor rund 15 Prozent.

Mehr zur Einschätzung der Wasserstoffbranche durch die Redaktion erfahren Sie in unserem aktuellen Dossier Von Nel bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

Zusätzlich setzte den Papieren noch die US-Finanzministerin Janet Yellen zu:

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Die ehemalige US-Notenbankchefin Yellen spekulierte im US-Fernsehen offen über eine mögliche Zinserhöhung in den USA und schürte so Inflationsängste. Dies führte zu einem Absturz bei Tech- und anderen risikoreicheren Titeln und ließ Anlegerinnen und Anleger in defensivere Aktien flüchten.

Aktuell sind die Aktien der beiden Wasserstoff-Unternehmen im Tradegate-Handel wieder leicht im Plus zum Vortag: die Ballard Power-Aktie bei einem Preis von 13,97 Euro mit 3,2 Prozent, das Nel-Papier mit 2,1 Prozent, was einem Preis von 2,09 Euro entspricht (Stand 5.5.2021, 10:28 Uhr).

Die jüngsten Kursschwankungen zeigen erneut den spekulativen Charakter, den die sogenannten „Pure Player“, die rein auf Wasserstoff ausgerichteten Unternehmen, immer noch besitzen. Optimistische Schätzungen gehen davon aus, dass grüner Wasserstoff, auf den auch Nel und Ballard Power setzen, ab 2030 konkurrenzfähig sein könnte.

Das bedeutet also: Anlegerinnen und Anleger wetten auf ein Geschäftsmodell, das sich womöglich in neun Jahren oder noch später rentieren wird. Wer jetzt bei Wasserstoff einsteigt und dabei Aktien nicht als kurzfristige Spekulationsobjekte sieht, braucht also ein sehr hohes Risikobewusstsein und einen sehr langen Atem. Bei Ballard Power und Nel rät ECOreporter angesichts der derzeitigen „Unruhen“ aktuell allerdings auch solchen Investoren von einem Einstieg ab.

Nel ASA:  

Ballard Power Systems: 

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