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Meldungen, Finanzdienstleister
New Yorker Pensionsfonds fordern grünere Investments
Während Donald Trump den Klimaschutz bekämpft, halten viele Bundesstaaten und Städte in den USA an ihren grünen Zielen fest. Das setzt die großen US-Vermögensverwalter unter Druck.
Der oberste Rechnungsprüfer von New York, Brad Lander, hat die Finanzindustrie in der Wirtschaftszeitung „Financial Times“ davor gewarnt, bei ihren Investments Klimaziele zu missachten. Lander zufolge sind mehrere öffentliche Pensionsfonds der Stadt dazu bereit, ihre Vermögensverwalter zu wechseln, wenn diese das ihnen anvertraute Geld nicht im Einklang mit dem Vorhaben der Stadt anlegen, bis 2040 klimaneutral zu sein.
„Vermögensverwalter wie BlackRock haben sogar die symbolischen Formen des Klimaschutzes aufgegeben, beispielsweise den Beitritt zur Net Zero Asset Managers Initiative, aus der BlackRock im Januar ausgetreten ist", kritisierte Lander in der „Financial Times“.
Weniger Emissionen, sonst weniger Aufträge
Lander, der für das Amt des Bürgermeisters von New York kandidiert, ist als Rechnungsprüfer Treuhänder für fünf große städtische Pensionsfonds, die zusammen rund 284 Milliarden US-Dollar verwalten. Er hat die Vermögensverwalter der Fonds dazu aufgefordert, bis zum 30. Juni umsetzbare Pläne zur Emissionsreduzierung vorzulegen. Ohne solche Pläne würden Investmentaufträge möglicherweise neu ausgeschrieben. Zudem sollen Finanzpartner künftig nicht mehr nur danach bewertet werden, wie sie das Geld aus New York anlegen, sondern auch wie sie insgesamt investieren.
Auf den diesjährigen Hauptversammlungen großer US-Banken wollen die New Yorker Pensionsfonds die Institute zu weiteren Klimaschutzmaßnahmen drängen. Einer der Fonds hatte 2024 nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung Finanzriesen wie JP Morgan und Citi dazu verpflichtet, ihre Finanzierungsquoten für fossile und erneuerbare Energien offenzulegen.
Der Druck steigt
Die Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit bringen die US-Finanzindustrie in eine Zwickmühle. Denn während liberale Städte und Bundesstaaten ihr Geld grüner anlegen wollen, lehnen Präsident Donald Trump und einige republikanisch regierte Bundesstaaten jegliche Form von nachhaltigen Investments ab. Viele große amerikanische Banken und Vermögensverwalter sind deshalb in den letzten Monaten aus Klimabündnissen ausgetreten und haben sich von nachhaltigen Themen distanziert. In der Folge zogen bereits europäische Pensionsfonds Gelder von US-Finanzhäusern ab (ECOreporter berichtete hier).
Konzerne wie BlackRock werden sich irgendwann entscheiden müssen, welche Kunden ihnen wichtiger sind: Trump und seine reaktionären Gefolgsleute oder Investoren, denen der langfristige Erhalt von Umwelt, sozialen Strukturen und letztlich auch Kapital wichtig ist.