Bodenpflege ist noch immer das wichtigste Geschäftsfeld von Nilfisk – gefolgt von der Service-Sparte. / Foto: Unternehmen

  Aktien-Favoriten

Nilfisk mit höchstem Gewinn seit Jahren – vorsichtig optimistisch

Der dänische Reinigungsmaschinenhersteller Nilfisk hat Umsatz und Gewinn 2021 deutlich steigern können. Das Service-Segment des Unternehmens wird immer wichtiger.

2022 soll das Geschäft nun weiter wachsen, trotz bleibender Unsicherheiten. Außerdem wagt Nilfisk einen langfristigen Ausblick bis 2026.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Der Umsatz legte 2021 von 833 Millionen Euro im Vorjahr auf 995 Millionen Euro zu. Das organische Wachstum, also das Wachstum aus eigener Kraft, lag bei 20,7 Prozent. Damit gelang es dem Unternehmen erstmals seit 2018 wieder, im Vergleich zum Vorjahr zuzulegen.

Allerdings waren die Geschäfte 2020 aufgrund mangelnder Nachfrage professioneller Kunden wie Hotels in der Corona-Krise sehr schlecht gelaufen. Den Vor-Corona-Umsatz von 967 Millionen Euro aus 2019 konnte Nilfisk 2021 nicht wieder erreichen.

Höchster Gewinn seit sechs Jahren

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBITDA) wuchs hingegen deutlich auf 144,3 Millionen Euro. Das waren 43,6 Prozent mehr als im Vorjahr und auch mehr als die 117,7 Millionen Euro 2019. Die EBITDA-Marge lag mit 14,5 Prozent ebenfalls über der letzten Vor-Corona-Marge von 12,2 Prozent. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 2021 51 Millionen Euro, gegenüber einem Verlust von 2,6 Millionen Euro 2020. Damit verbuchte Nilfisk den höchsten Gewinn der vergangenen sechs Jahre.

Wie Nilfisk mitteilte, waren die starken Zahlen das Ergebnis einer breit angelegten Markterholung inklusive einer steigenden Nachfrage in allen Regionen und Segmenten. Zudem wurden die Preise erhöht. Das Unternehmen verkauft seine Produkte in mehr als 100 Ländern und unterhält Niederlassungen in mehr als 40 davon. Weltweit gibt es zehn Fabriken, insbesondere in den USA, Mexiko, Ungarn, Italien und China.

Immer wichtiger wird für Nilfisk das krisenfestere Service-Geschäft, etwa mit Wartung und Ersatzteilen. Mit 30 Prozent des Umsatzes ist es mittlerweile die zweitwichtigste Sparte hinter dem mit 34 Prozent noch leicht dominierenden Bodenpflege-Geschäft etwa mit Saug- und Kehrmaschinen.

Für 2022 erwartet das Unternehmen ein organisches Wachstum in einer Spanne von 4 bis 7 Prozent. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen soll in einer Spanne von 13,5 bis 15,5 Prozent liegen und damit im Mittel unverändert bleiben oder sogar leicht unter dem Vorjahr liegen. Der Grund dafür sind anhaltende Belastungen durch hohe Fracht- und Rohstoffkosten sowie die allgemeine Unsicherheit in der Lieferkette. Bis 2026 strebt Nilfisk eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von mehr als 16 Prozent und einen Umsatz zwischen 1,2 und 1,3 Milliarden Euro an.

Aktie weiterhin mit Risiko

Die Nilfisk-Aktie ist an der Börse Frankfurt aktuell 6,1 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 27,90 Euro (Stand: 1.3.2022, 12:06 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 2,9 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 53,7 Prozent an Wert gewonnen.

Nilfisk bleibt nach Einschätzung der Redaktion ein Investment mit Risiko. Zwar erscheint ein weiterer Lockdown wie 2020 derzeit insbesondere im wichtigen US-Markt nicht wahrscheinlich. Doch das Unternehmen hatte auch vor der Corona-Krise schon Probleme und muss nun bestätigen, dass es ihm wieder gelingen kann, auf einen nachdrücklichen Wachstumskurs zurückzukehren.

Zwar ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 14 moderat bewertet. Anlegerinnen und Anleger sollten aber einen langen Atem mitbringen: Seit Mitte 2021 bewegt sich der Kurs im Wesentlichen seitwärts, mit gelegentlichen Ausbrüchen nach oben und unten.

Nilfisk ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Grüne Spezialwerte. Ein Unternehmensporträt von Nilfisk finden Sie hier.

Welche Grünen Spezialwerte ECOreporter aktuell empfiehlt, lesen Sie hier.

Nilfisk A/S:  ISIN DK0060907293 / WKN A2GSX8

Verwandte Artikel

24.11.21
 >
01.09.21
 >
14.07.21
 >
28.05.21
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x