Nordex rutscht tiefer in die roten Zahlen

Nach der Rückkehr von Vestas in die Gewinnzone hatten Marktbeobachter auch beim Konkurrenten Nordex auf bessere Ergebnisse gehofft. Doch der Hamburger Windanlagenbauer bleibt weiterhin in den roten Zahlen, der Verlust ist zuletzt sogar gestiegen.

Im ersten Quartal 2023 erhöhte sich der Nettoverlust um 43 Prozent zum Vorjahr auf knapp 215 Millionen Euro. Die Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) verharrte bei minus 9,4 Prozent, auch der freie Cashflow lag mit minus 115 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.

Positiv entwickelt sich der Umsatz: Er stieg um mehr als 30 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Nordex installierte im letzten Quartal 276 Windräder mit einer Gesamtleistung von 1,3 Gigawatt (GW). Im Vorjahreszeitraum waren es 197 Anlagen mit knapp 0,9 GW. Der Bestand an Projektaufträgen verbesserte sich um 2,5 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Für den weiteren Jahresverlauf rechnet Nordex-Chef José Luis Blanco mit einer „schrittweisen Verbesserung“ der Ergebnismarge.

Um seine finanzielle Position zu stärken, hat Nordex im April eine Wandelanleihe mit einem Volumen von 333 Millionen Euro auf den Markt gebracht und Anfang Mai Darlehensforderungen des spanischen Großaktionärs Acciona S.A. in Eigenkapital umgewandelt.

Die schwankungsanfällige Nordex-Aktie verliert nach einem Zwischenhoch zu Jahresbeginn seit März wieder deutlich an Wert. Auf drei Monate gesehen hat sie 24 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich notiert sie knapp 4 Prozent im Plus. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 10,61 Euro und damit 1,8 Prozent weniger als gestern (Stand 12.5.2023, 10:25 Uhr).

ECOreporter rät bereits seit geraumer Zeit vom Einstieg in die Nordex-Aktie ab. Die Margen des Unternehmens waren schon vor der Corona-Pandemie nicht gut, und Besserung ist weiterhin nicht in Sicht. Mitte April hatte die Redaktion dazu geraten, bei der Aktie eventuelle Buchgewinne zu realisieren. Seitdem ist der Kurs um fast 10 Prozent gefallen.

Nordex ist auch ein beliebtes Ziel von Spekulanten, die auf sinkende Kurse wetten. Mehr dazu erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Encavis, Varta, Nordex, Beyond Meat, SMA Solar – hier wetten Shortseller auf fallende Kurse.

Welche Aktien aus dem Windenergiesektor die Redaktion als aussichtsreich einschätzt, lesen Sie in unserem Branchenüberblick Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655