Ørsted hat in Taiwan zwei Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von 900 Megawatt eingeweiht / Foto: Ørsted

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Orsted weiht größte Offshore-Windparks der Region Asien-Pazifik ein

Der dänische Energiekonzern Ørsted hat die beiden taiwanesischen Offshore-Windparks Greater Changhua 1 und 2a offiziell eingeweiht. Mit einer installierten Gesamtleistung von 900 Megawatt (MW) handelt es sich bei den beiden Projekten um die größten ihrer Art in Taiwan und im asiatisch-pazifischen Raum.

Die Windparks sind vollständig ans Stromnetz angeschlossen und in Betrieb, wie Ørsted mitteilte. Für den Konzern sind es die ersten Offshore-Windparks im Gigawattbereich außerhalb Europas. Der Ausbau der Offshore-Windenergie habe damit einen wichtigen Meilenstein erreicht, zudem werde Taiwans Position als Windenergie-Spitzenreiter in der Region Asien-Pazifik bestätigt. Zu der Region gehören ein Großteil von Ostasien, Südostasien, Australien und Ozeanien.

Offshore-Windzone mit 2,4 Gigawatt Kapazität

Der dänische Konzern hatte vor acht Jahren die ersten beiden Demonstrations-Windturbinen vor der Küste Taiwans in Betrieb genommen. Bis 2019 wurden diese Anlagen zum 128-MW-Projekt Formosa 1 ausgebaut, dem ersten kommerziellen Windpark Taiwans. Formosa 2 wurde 2023 mit einer Leistung von 376 MW in Betrieb genommen. Für 2025 ist die Inbetriebnahme von Formosa 3 geplant – mit einer Leistung von 2 Gigawatt (GW).

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"Wir haben acht Jahre gebraucht, um das Wort "Energiewende" in unseren Strategiepapieren in tatsächlich betriebene Windparks umzusetzen. Taiwan verfügt nun über den größten Offshore-Windpark im asiatisch-pazifischen Raum und über eine eigene Offshore-Windlieferkette", sagte Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen anlässlich der Eröffnung.

Greater Changhua 1 mit einer Gesamtleistung von 605,2 MW befindet sich im gemeinsamen Besitz von Ørsted (50 Prozent) und dem Finanzkonsortium Mercury Taiwan Holdings. Das 294,8-MW-Projekt Greater Changhua 2a ist zu 100 Prozent im Besitz von Ørsted.

Die jetzt eingeweihten Windparks sind Teil der Offshore-Windzone Greater Changhua von Ørsted. Zu dieser gehören auch Greater Changhua 2b, Greater Changhua 3 und Greater Changhua 4. Die Zone hat laut dem Konzern eine Gesamtkapazität von rund 2,4 GW.

Die Ørsted-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell 2,9 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 52,64 Euro (Stand: 26.4.2024, 12:16 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 4,4 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 34,3 Prozent an Wert verloren.

Ørsted leidet derzeit unter steigenden Kosten im Windparkprojektgeschäft. Die erwarteten Einnahmen aus langfristigen Stromverträgen, die bereits vor Fertigstellung der Parks abgeschlossen werden, reichen bei steigenden Entwicklungskosten teilweise nicht mehr aus, um die Projekte rentabel zu machen. Im vergangenen Jahr hatte Ørsted große finanzielle Verluste bei seinem US-Offshore-Windportfolio erlitten und die Entwicklung von zwei Parks ganz abgesagt, da Verträge nicht nachverhandelt werden konnten (ECOreporter berichtete hier). Mitte März verkaufte das Unternehmen vier US-Windparks.

ECOreporter sieht dennoch gute Perspektiven bei Ørsted, nicht nur das Beispiel Taiwan zeigt, dass der Konzern weltweit den Anlagenbestand noch immer ausbauen kann. Das operative Geschäft läuft weitestgehend solide, in diesem Jahr dürfte Ørsted in die Gewinnzone zurückkehren. Zudem weitet das Unternehmen seine Aktivitäten in zukunftsträchtigen Bereichen wie Solarenergie, Stromspeicher, CO2-Lagerung (Carbon Capture & Storage, CCS) und grünes Methanol stetig aus.

Nach den hohen Börsenverlusten der letzten Jahre ergeben sich nach Einschätzung der Redaktion bei der Ørsted-Aktie Kaufchancen für risikoaffine Anlegerinnen und Anleger. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2024 fällt mit 17 moderat aus.

Lesen Sie auch: Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt

Ørsted A/S: ISIN DK0060094928 / WKN A0NBLH

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