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Anleihen / AIF, Crowd-Investment, Crowd-Test
Priogo Wachstumsfinanzierung - Anleihe mit bis zu 8 % Zins
Die Priogo AG realisiert für private und gewerbliche Kundinnen und Kunden Photovoltaikanlagen und bietet auch Speicher und Wärmepumpen an. Um sein geplantes Wachstum in Deutschland zu finanzieren, bietet das Unternehmen über die Plattform wiwin ab 250 Euro Schuldverschreibungen an. Der Zinssatz der digitalen Anleihe beträgt bei einer Laufzeit von rund sechs Jahren 7,0 Prozent pro Jahr plus umsatzabhängigem Bonus. Ist die Umsatzschwelle schon in Sicht? Welche Risiken bestehen?
Anbieterin und Emittentin der Anleihe mit der Bezeichnung „Priogo Wachstumsfinanzierung“ ist die Priogo AG aus Zülpich, gelegen zwischen Bonn und dem Nationalpark Eifel. Das Unternehmen wurde laut Anlagebroschüre (datiert auf den 1.8.2023) ursprünglich als Handwerksbetrieb gegründet und 2008 von einer GmbH in eine AG umgewandelt.
Die Emittentin berät laut Basisinformationsblatt (BIB, Datum: 25.7.2023) private und gewerbliche Kundinnen und Kunden bezüglich nachhaltigen Energiekonzepten. Außerdem plant, vertreibt und installiert das Unternehmen die dazugehörigen Produkte, etwa Solaranlagen, Stromspeicher, Wärmepumpen sowie Wallboxen für Elektrofahrzeuge.
Über 20 neue Standorte geplant
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Neben dem Hauptsitz in Zülpich hat Priogo laut Anlagebroschüre weitere Standorte im Ruhrgebiet (2020), in Berlin (2022) und Stuttgart (2022) eröffnet. Das Unternehmen plant nach eigenen Angaben, bis 2028 deutschlandweit 22 weitere Priogo-Standorte zu eröffnen.
Die Emittentin bietet laut Anlagebroschüre im Privatkundensegment mit bis zu 99,9 Kilowattpeak (kWp) Anlagengröße einen flächendeckenden Service durch regionale Standorte und Neugründungen. Die Kundinnen und Kunden werden den Angaben nach im Umkreis von 150 Kilometern direkt von den jeweiligen Standorten aus bedient. Darüber hinaus realisiert Priogo laut Anlagebroschüre im Projektvertrieb deutschlandweit Gewerbe-, Kommunen- und Industrieprojekte ab einer Größe von mehr als 100 kWp, die zentral vom Hauptsitz in Zülpich koordiniert werden.
An den lokalen Standorten gibt es den Angaben nach jeweils ein Team, das in den Bereichen Gebietsvertrieb, Innendienst, Projektleitung sowie als Monteure und Fachhandwerker in den einzelnen Gewerken (Elektro, Heizung) tätig ist. Zudem werde eng mit lokalen Handwerkern zusammengearbeitet.
Die Aktionärsstruktur der Priogo AG umfasst laut Anlagebroschüre derzeit vier engagierte Investoren. Laut Bilanzbericht der Emittentin zum 31. Dezember 2021 hält David Muggli (Jahrgang 1976), Vorstandsvorsitzender und Gründer der Emittentin, rund 36,6 Prozent der stimmberechtigten Aktien und Mitgründer Benjamin Fritz knapp über 25 Prozent.
Wozu dient das Anleihekapital?
Das Emissionsvolumen der Anleihe beträgt bis zu 750.000 Euro. Die Emittentin plant laut Anlagebroschüre, 40 Prozent des eingeworbenen Kapitals für den Auf- und Ausbau neuer Standorte einzusetzen. Neben den vier bestehenden Standorten sollen bis 2028 weitere 22 deutschlandweit entstehen. 20 Prozent des eingeworbenen Kapitals sollen in die Fort- und Weiterbildung von Fachkräften fließen. Die übrigen 40 Prozent will Priogo für den Aufbau von zentralen Lagern und die Entwicklung eines nationalen Logistikkonzepts verwenden.
Laufzeit und Zins
Die tokenbasierten Schuldverschreibungen „Priogo Wachstumsfinanzierung“ haben eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2029. Die Emittentin ist laut BIB berechtigt, die Anleihe mit einer Frist von zwei Wochen zum Ende eines Quartals, frühestens zum 30. Juni 2026, zu kündigen. Die Vorfälligkeitsentschädigung für die Anlegerinnen und Anleger beträgt laut BIB 40 Prozent der Zinsen (ohne variable Bonuskomponente), die vom Kündigungszeitpunkt bis zum Laufzeitende noch fällig geworden wären.
Der Zinssatz der Anleihe beträgt 7,0 Prozent pro Jahr. Zudem ist jeweils für die Geschäftsjahre 2023 bis 2029 eine variable Bonuskomponente möglich. Diese beträgt laut BIB 1,0 Prozent auf den Nennbetrag der Schuldverschreibung, wenn die Emittentin im vorangegangenen Geschäftsjahr einen Gruppenumsatz von mindestens 30 Millionen Euro erzielt hat.
Umsatzentwicklung und Verbindlichkeiten
Im Jahr 2020 betrugen der Umsatz von Priogo den Angaben nach 10,1 Millionen Euro und der Jahresüberschuss 166.000 Euro. 2021 verzeichnete Priogo laut Anlagebroschüre einen Umsatz von 8,9 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von 184.000 Euro. 2022 erreichte Priogo nach eigenen Angaben einen Umsatz von 14,9 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von 139.000 Euro. Der Jahresabschluss der Emittentin für das Geschäftsjahr 2022 ist noch nicht im Unternehmensregister veröffentlicht (Stand: 31.7.2023).
Laut Anlagebroschüre plant die Priogo-Gruppe, 2024 einen Umsatz von 38 Millionen Euro und 2028 einen Umsatz von 160 Millionen Euro zu erreichen.
Die Eigenkapitalquote der Emittentin betrug laut Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 rund 10 Prozent bei einer Bilanzsumme von rund 11,6 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr beliefen sich zum 31. Dezember 2021 auf rund 8,6 Millionen Euro.
Hohe Risiken
Bei der Anleihe handelt es sich um nachrangige tokenbasierte Schuldverschreibungen, die mit einer vorinsolvenzlichen Durchsetzungssperre ausgestattet sind.
Die wirtschaftliche Entwicklung der Emittentin hängt von mehreren Einflussgrößen ab. Dazu zählen laut Anlagebroschüre insbesondere eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit im geplanten Kostenrahmen, das politische und regulatorische Umfeld, die Konjunkturlage, die Lieferfähigkeit der Partnerunternehmen für die zu vertreibenden und zu montierenden Komponenten und die Abhängigkeit von qualifiziertem Personal. Es besteht laut Anlagebroschüre das Risiko, dass die Expansion des Vertriebes deutlich teurer werden und länger dauern könnte als geplant.
Die Priogo AG kann zahlungsunfähig werden oder in Überschuldung geraten. Dies kann laut Anlagebroschüre insbesondere der Fall sein, wenn das Unternehmen geringere Einnahmen und/oder höhere Ausgaben als erwartet zu verzeichnen hat oder eine etwaig erforderliche Anschlussfinanzierung nicht einwerben kann. Für Anlegerinnen und Anleger bestehen erhebliche Risiken, ihr eingesetztes Kapital teilweise oder vollständig zu verlieren.