ProCredit vergibt auch in der Ukraine Kredite. / Foto: imago images, NurPhoto

  Nachhaltige Aktien, Finanzdienstleister

ProCredit-Aktie auf Fünf-Jahres-Hoch – jetzt noch einsteigen?

Die vor allem in Südost- und Osteuropa tätige ProCredit-Bankengruppe ist trotz gestiegener Personalkosten rentabler geworden. Auch andere wichtige Kennzahlen haben sich gut entwickelt. Die Aktie der Frankfurter Konzernmutter ProCredit Holding AG setzt ihren Aufwärtstrend fort.

ProCredit steigerte seinen Nettogewinn im ersten Quartal 2024 um 4 Millionen Euro zum Vorjahr auf 33,5 Millionen Euro. Deutlich gestiegene Personal- und Verwaltungskosten konnten durch einen höheren Zinsüberschuss und eine weiter rückläufige Risikovorsorge für Kredite in der Ukraine mehr als ausgeglichen werden.

Das Kreditportfolio wuchs im letzten Quartal trotz der nach wie vor schwierigen Situation im ukrainischen Markt um 3 Prozent, die harte Kernkapitalquote blieb konstant bei soliden 14,3 Prozent. Für das Gesamtjahr geht der Bankvorstand weiterhin von einem währungsbereinigten Wachstum des Kreditportfolios um ungefähr 10 Prozent aus. Die harte Kernkapitalquote soll nicht unter 13 Prozent sinken, die Eigenkapitalrendite zwischen 10 und 12 Prozent liegen.

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ProCredit profitierte zuletzt eigenen Angaben zufolge unter anderem vom planmäßigen Ausbau des Privatkundengeschäfts – die Bankengruppe zahlt verhältnismäßig hohe Zinsen für Tages- und Festgeld.

6,4 Prozent Dividendenrendite

Für das Geschäftsjahr 2023 will die Holding eine Dividende von 0,64 Euro je Aktie ausschütten. Das entspricht beim aktuellen Börsenkurs von 10,05 Euro (Börse Frankfurt, 21.5.2024, 9:13 Uhr) einer Dividendenrendite von attraktiven 6,4 Prozent. Für 2022 hatte ProCredit aufgrund des Ukraine-Kriegs keine Dividende gezahlt.

Nach Einschätzung von ECOreporter verfolgt ProCredit ein solides Nachhaltigkeitskonzept. Grüne Kredite machten im letzten Jahr mehr als 20 Prozent des Gesamtvolumens aus. Etwa ein Drittel des Geldes ging an Erneuerbare-Energien-Projekte. Mittelfristig möchte die Bankengruppe eine nachhaltige Kreditquote von 25 Prozent erreichen. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit lag bislang auf Bankdienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Südost- und Osteuropa, das Privatkundengeschäft gewinnt aber immer mehr an Bedeutung.

Die ProCredit-Aktie hat zwischen 2017 und September 2022 stetig an Wert verloren. Seitdem geht es teils sehr steil, allerdings auch unter beträchtlichen Schwankungen aufwärts. Im Jahresvergleich ist der Kurs um 62 Prozent gestiegen, auf fünf Jahre gesehen notiert er 14 Prozent im Plus. Am heutigen Dienstag erreichte die Aktie an der Frankfurter Börse ein neues Fünf-Jahres-Hoch.

ProCredit bleibt für ECOreporter wegen der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten in den Zielmärkten ein Investment mit erhöhtem Risiko. Für die Aktie spricht neben der hohen erwarteten Dividendenrendite das niedrige erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis von 5 für 2024 und 2025.

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ProCredit Holding AG & Co. KgaA: ISIN DE0006223407 / WKN 622340

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