Die UmweltBank steigt ins ETF-Geschäft ein. / Foto: UmweltBank

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

UmweltBank schreibt rote Zahlen, plant ersten ETF

Die Nürnberger UmweltBank hat im ersten Quartal dieses Jahres erwartungsgemäß einen Verlust eingefahren. Die Jahresziele sollen nicht in Gefahr sein. Außerdem bringt der ECOreporter-Aktien-Favorit seinen ersten ETF auf den Markt. Wie entwickelt sich die UmweltBank-Aktie?

Im ersten Quartal verbuchte die UmweltBank einen Vorsteuerverlust von 10,7 Millionen Euro. Hauptgrund für das Minus waren Verluste in Höhe von rund 10 Millionen Euro aus dem Verkauf von Anlagebeständen. Die UmweltBank hatte Anfang des Jahres Kapitalanlagen mit einem Volumen von 500 Millionen Euro veräußert, um das Geld zu „deutlich verbesserten Konditionen“ neu zu investieren.

Die Gesamtkapitalquote der Bank stieg im ersten Quartal von 15,9 auf 16,4 Prozent und liegt damit über den aktuellen Kapitalanforderungen von 15,5 Prozent. Die Anforderungen enthalten bereits einen Aufschlag von 0,5 Prozent, den das Geldhaus aus einem laufenden Prüfungsprozess der Finanzaufsicht BaFin erwartet.

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Bei ihrer internen Umstrukturierung sieht sich die UmweltBank auf Kurs, der Umbau soll bis Ende Juni weitgehend abgeschlossen sein. Zudem stieg die Zahl der Kundinnen und Kunden in den ersten drei Monaten dieses Jahres um mehr als 8.000 auf fast 140.000. Das Einlagevolumen wuchs um 270 Millionen Euro, unter anderem wegen des hoch verzinsten Tagesgeldkontos. Neue Impulse für das Fondsgeschäft erhofft sich die Bank von ihrem ersten eigenen ETF, dem UmweltBank Global SDG Focus (WKN: A3EV2A), der noch im laufenden Quartal auf den Markt kommen soll.

Für das Gesamtjahr 2024 geht der Vorstand weiterhin von einem Vorsteuerverlust von 15 bis 20 Millionen Euro aus. Die UmweltBank verfügt nach eigenen Angaben „über signifikante Vorsorgereserven für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 146 Millionen Euro, deren anteilige Auflösung geplant ist, um einen positiven Jahresüberschuss 2024 darzustellen“.

Zinsen für UmweltBank-Genussscheine

Eine Dividende will das Institut voraussichtlich auch für 2024 nicht ausschütten. Es soll allerdings für 2023 und je nach Geschäftsverlauf auch für 2024 gewinnabhängige Zinszahlungen für die Genussscheine und den CoCo-Bond der Bank geben.

Die UmweltBank-Aktie notiert heute im Tradegate-Handel unverändert  zum Vortag bei 6,66 Euro (Stand 15.5.2024, 9:30 Uhr). Seit Herbst 2021 hat sie stark an Wert verloren, in diesem Jahr deutet sich trotz deutlicher Schwankungen eine Bodenbildung an. Im Monatsvergleich ist der Kurs um knapp 4 Prozent gestiegen, auf Jahressicht hat er 42 Prozent eingebüßt. Auf drei Jahre betrachtet ist die Aktie 60 Prozent im Minus.

ECOreporter schätzt die UmweltBank weiterhin als robust finanziert ein und sieht langfristig solide Geschäftsaussichten. Sollte es dem Institut gelingen, nach der Übergangsphase wieder profitabler zu wirtschaften und 2025 das Ergebnisniveau des Jahres 2022 zu erreichen (Nettogewinn 19,5 Millionen Euro), läge das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis des aktuellen Börsenkurses bei 12 - ein vertretbarer Wert. Wer jetzt einsteigt, sollte allerdings viel Geduld mitbringen und kein Problem mit unruhigen Kursverläufen haben.

Die UmweltBank-Aktie ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. Lesen Sie auch unser Unternehmensporträt.

Einen Überblick über die Wertentwicklungen und Perspektiven der Spezialwerte-Aktien finden Sie im Dossier Nachhaltige Favoriten-Aktien: Mit Grünen Spezialwerten im Schnitt 85 % Plus in fünf Jahren.

UmweltBank AG: ISIN DE0005570808 / WKN 557080

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