Der Vorstand der UmweltBank (v.l.n.r.): Dietmar von Blücher, Heike Schmitz und Goran Basic. / Foto: UmweltBank

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

UmweltBank rechnet mit Vorsteuerverlust

Die Nürnberger UmweltBank hat 2023 wie erwartet schwarze Zahlen geschrieben. Auch 2024 will der ECOreporter-Aktien-Favorit in der Gewinnzone bleiben, muss dafür allerdings voraussichtlich Reserven auflösen. Die UmweltBank-Aktie legt zu.

Die Bank litt im letzten Jahr unter einem mageren Zinsergebnis, einem schwachen Wertpapiergeschäft und rückläufigen Volumen bei Neukrediten und Kundeneinlagen. Rund drei Viertel der neu vergebenen Kredite gingen an Erneuerbare-Energien-Projekte.

Weniger Kunden, höhere Kosten

Die Bilanzsumme verringerte sich von knapp 6 Milliarden Euro auf 5,7 Milliarden Euro. Die Zahl der Kundinnen und Kunden ging um knapp 500 zurück auf etwa 131.700.

Hinzu kamen hohe einmalige Aufwendungen für die Umstellung des IT-Kernbanksystems. Der Vorsteuerverlust lag bei 5,6 Millionen Euro, der Jahresüberschuss wegen Auflösung von Rücklagen bei 729.000 Euro. In den drei Vorjahren hatte die UmweltBank Jahresüberschüsse zwischen 18,5 und 19,5 Millionen Euro erzielt. Ende 2023 beschäftigte das Institut 354 Menschen, 22 mehr als im Vorjahr.

Die Finanzierungsstruktur entwickelte sich positiv: Die aufsichtlichen Eigenmittel stiegen von 504 auf 533 Millionen Euro, die harte Kernkapitalquote verbesserte sich von 11,5 auf 11,7 Prozent und lag damit weiterhin deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert von 4,5 Prozent.

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In den ersten beiden Monaten 2024 hat die UmweltBank eigenen Angaben zufolge über 6.000 neue Kundinnen und Kunden gewonnen, deutlich mehr als im gleichen Zeitraum der beiden Vorjahre. „Wir wollen auch in Zukunft im Privat- und Firmenkundengeschäft deutlich wachsen und werden die Kundengewinnung in diesem Bereich weiter forcieren“, sagt Vorstandssprecher Dietmar von Blücher. Anfang März hatte die UmweltBank bereits mitgeteilt, sie wolle ihre Erfahrung im Projektgeschäft für weiteres Wachstum im Finanzierungssegment nutzen, vor allem im Bereich Erneuerbare Energien. Neue Verbraucherkredite sollen hingegen nicht mehr vergeben werden, und ihr Beteiligungsgeschäft möchte die UmweltBank sukzessive abbauen.

2025 soll es wieder bergauf gehen

Weil die Bank auch 2024 plant, viel Geld in Technik, Aufbauorganisation und Kundenakquise zu investieren, rechnet der Vorstand in diesem Jahr mit einem Vorsteuerverlust von 15 bis 20 Millionen Euro. Unter dem Strich soll ein positives Jahresergebnis stehen, weil die Bank einen Teil ihrer Vorsorgereserven für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 146 Millionen Euro auflösen will. Der Vorstand erwartet, „dass die strategische Neuausrichtung zu einer deutlich positiven Geschäftsentwicklung ab 2025 führen wird“.

Die UmweltBank-Aktie ist heute mit einem Plus von 4 Prozent und einem Kurs von 6,24 Euro in den Tradegate-Handel gestartet (Stand 18.3.2024, 8:42 Uhr). Seit Oktober 2021 hat sie stark an Wert verloren. Im Jahresvergleich ist der Kurs um 49 Prozent gesunken, auf fünf Jahre gesehen hat er 34 Prozent eingebüßt.

ECOreporter schätzt die UmweltBank weiterhin als robust finanziert ein und sieht langfristig solide Geschäftsaussichten. Sollte es dem Institut gelingen, nach der Übergangsphase wieder profitabler zu wirtschaften und 2025 das Ergebnisniveau des Jahres 2022 zu erreichen (Nettogewinn 19,5 Millionen Euro), läge das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis des aktuellen Börsenkurses bei unter 12 - ein vertretbarer Wert. Wer jetzt einsteigt, sollte allerdings viel Geduld mitbringen und kein Problem mit unruhigen Kursverläufen haben.

Die UmweltBank-Aktie ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. Lesen Sie auch unser Unternehmensporträt.

Einen Überblick über die Wertentwicklungen und Perspektiven der Spezialwerte-Aktien finden Sie im Dossier Nachhaltige Favoriten-Aktien: Mit Grünen Spezialwerten im Schnitt 110 % Plus in fünf Jahren.

UmweltBank AG: ISIN DE0005570808 / WKN 557080

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