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Rekordauftrag für Nel – Aktie gewinnt deutlich
Ein Rekordauftrag hat am gestrigen Montag den Kurs des norwegischen Wasserstoffherstellers Nel beflügelt. Die Aktie des Unternehmens legte in der Spitze um mehr als 15 Prozent zu und erreichte den höchsten Stand seit Mitte April. Auch aktuell ist der Kurs im Plus.
Der Grund für den Anstieg war der Auftrag eines nicht näher genannten US-Unternehmens in Höhe von 45 Millionen US-Dollar, den Nel am Montag bekanntgab. Der "langjährige Kunde" bestellte demnach alkalische Elektrolysegeräte (Geräte zur Wasserstoffherstellung) in einem Leistungsumfang von 200 Megawatt. Laut Nel ist es der größte Auftrag der Unternehmensgeschichte.
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„Dieses Projekt wird die umfangreichen Liefer- und Ausführungsfähigkeiten von Nel demonstrieren und zu einer wertvollen Referenz für zukünftige Großaufträge werden", erklärte Nel-Chef Håkon Volldal in einer Mitteilung. "Es wird sich erheblich positiv auf die Finanzlage von Nel auswirken sowie auf die Produkt- und Produktionskosten für Elektrolyseure, Technologieentwicklung und Scale-up-Pläne.“
Analysten sehen Deal positiv
Am Finanzmarkt wurde die Nachricht positiv aufgenommen. Die Experten der US-Bank Jefferies schrieben, der Auftrag sei wichtig, da er den Umfang der Projekte zeige, eine nützliche Referenz für das Unternehmen sei und die Jahresziele untermauere. Weitere Experten bewerteten den Deal ebenfalls positiv.
Die Nel-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 3,8 Prozent im Plus zum Vortag und kostete 1,54 Euro (Stand: 19.7.2022, 9:27 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 22,3 Prozent zugelegt, auf Jahressicht hat sie 12,1 Prozent an Wert verloren.
Die Nel-Aktie hatte, wie die gesamte Wasserstoffbranche, 2020 einen wahren Hype erlebt. Von ihrem Corona-Tief bis zum letzten Allzeithoch im Januar 2021 legte sie um mehr als 300 Prozent zu. Seitdem steckt sie in einer schon mehr als ein Jahr anhaltenden Korrekturbewegung, auf Ausbrüche nach oben folgte stets wieder der Absturz auf ein noch tieferes Niveau. Dies lag auch daran, dass große Aufträge lange ausblieben und angepeilte Kooperationen scheiterten.
ECOreporter rät generell zur Vorsicht beim Thema Wasserstoff und somit auch bei der Nel-Aktie. Zwar gibt es Spekulationen, dass eine knappe Gasversorgung in Europa dafür sorgen, dass die Produktion von grünem Wasserstoff wirtschaftlicher wird. Die Realität sieht jedoch so aus, dass der Windanlagenbauer Vestas für ein Pilotprojekt mit einem Wasserstoff-Serviceboot grauen Wasserstoff verwenden muss – weil es keine ausreichende Versorgung mit grünem Wasserstoff gibt.
Dergleichen sollten Anlegerinnen und Anleger im Hinterkopf behalten, wenn Sie darüber nachdenken in den Wasserstoff-Sektor zu investieren. Lesen Sie für einen Überblick der Branche das ECOreporter-Dossier: Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.
Nel ASA: