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Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Roche will Anlage in den USA verkaufen – oder schließen
Der Schweizer Pharmakonzern Roche plant den Verkauf oder die Schließung seiner Produktionsanlage in Vacaville im US-Bundesstaat Kalifornien. Das geht aus einer Mitteilung des Konzerns sowie einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor, über das die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Als Teil einer umfassenden Strategieplanung wolle Roche "die eigenen Produktionskapazitäten den künftigen Anforderungen anpassen", so der Konzern in seiner offiziellen Mitteilung. Im Zuge dessen werde für das Werk in Vacaville ein geeigneter Käufer gesucht, der die Werte von Roche teile und das vor Ort aufgebaute Know-how der Mitarbeitenden respektiere, so die Mitteilung.
Nachahmer-Medikamente setzen dem Umsatz zu
Sollte sich allerdings kein Käufer finden, soll die Produktion zwischen 2028 und 2029 wahrscheinlich heruntergefahren und das Werk geschlossen werden. Das geht laut Reuters aus einem Schreiben von Roche an die Belegschaft hervor, das der Nachrichtenagentur vorliegt.
Roche hatte den Standort Vacaville vor über einem Jahrzehnt im Rahmen seines Kaufs des Biotechnologie-Unternehmens Genentech übernommen. In der Anlage werden etwa Krebsmedikamente wie Avastin und Herceptin oder Actemra zur Behandlung von rheumatoider Arthritis produziert.
Roche hat derzeit mit Einnahmeeinbußen zu kämpfen, da die Patente der umsatzstärksten Krebsmedikamente Herceptin, Avastin und Rituxan ausgelaufen sind. Am Markt sind daher mittlerweile kostengünstigere Nachahmer-Medikamente verfügbar, sogenannte Biosimilars. Das Unternehmen muss daher auf neuere Produkte setzen, um Wachstum zu erzielen.
Von Roche existiert ein Genussschein, der wie eine Aktie gehandelt wird. Wie bei allen Schweizer Wertpapieren ist auch der Kauf und Verkauf von Roche-Genussscheinen seit Sommer 2019 für Anlegerinnen und Anleger in der EU nur noch über außerbörsliche Handelsplätze möglich und damit umständlicher und unter Umständen auch teurer als der Handel an einer Börse. Grund ist ein Streit zwischen der EU und der Schweiz – mehr dazu erfahren Sie hier.
Hinterlegungsschein für den Börsenhandel
Alternativ existiert allerdings ein sogenannter American Depositary Receipt (ADR), ein Hinterlegungsschein, der ebenfalls wie eine Aktie an Börsen gehandelt werden kann – auch in der EU. Der Roche-ADR ist ein sogenannter Sponsored ADR, das heißt, er wurde durch den Pharmakonzern in Kooperation mit einer Depotbank oder einem Händler aufgelegt.
Im Fall von Roche entspricht dieser ADR einem Achtel des regulären Genussscheins. ADRs sind dividendenberechtigt, dementsprechend besteht mit dem Roche 1/8-ADR ein Anspruch auf ein Achtel der regulären Dividende. KGV und Dividendenrendite sind mit den Werten des Genussscheins identisch.
Der Roche-ADR war am Freitagnachmittag im Handel an der Börse Berlin 1,1 Prozent im Plus zum Vortag und kostete 37,40 Euro (Stand 2.6.2023, 14:08 Uhr). Auf Monatssicht hat der ADR 3,9 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich ist er 4,6 Prozent im Minus.
Roche hatte 2022 einen leichten Gewinnrückgang verbucht, will aber dennoch die Dividende erhöhen. Das Unternehmen möchte außerdem mehr Geld für Forschung ausgeben. Eine aktuelle Einschätzung von ECOreporter zu einem möglichen Investment in Roche finden Sie hier.
Der Roche-Genussschein/ADR gehört zu den ECOreporter-Favoriten-Aktien der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
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Roche Holding AG Sponsored ADR 1/8 Aktie: ISIN US7711951043 / WKN 891106