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Roche will Stellen in Entwicklungssparte abbauen
Der Schweizer Pharmakonzern Roche will die Belegschaft in der Entwicklungsabteilung bis zum Ende des Jahres offenbar um 5 bis 7 Prozent reduzieren. Das berichtet die Schweizer Tageszeitung "Blick".
Das Blatt beruft sich dabei auf Aussagen vom Roche-Entwicklungschef Levi Garraway in einer internenen Videobotschaft, die der "Blick" online verfügbar machte. Laut Garraway sind etwa 300 bis 400 Stellen weltweit betroffen.
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Wie aus der Video-Ansprache von Garraway hervorgeht, betreffen die Sparpläne vor allem Projektmanager, administrative Mitarbeiter und Coaches. Eine Personalmanagerin erklärte in dem Video, ab August werde klar sein, wer das Unternehmen verlassen müsse.
Roche selbst bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AWP, dass es zu einem Abbau von Stellen in der Sparte kommen werde. Eine konkrete Zahl bestätigte das Unternehmen nicht. Laut "Blick" dürften auch die Standorte Basel und San Francisco von dem Arbeitsplatzabbau betroffen sein, wo über die Hälfte der Entwicklungsabteilung angesiedelt ist.
Gewerkschaft reagiert verärgert
Für Ärger sorgt bereits, dass auch Gewerkschaften bislang nicht über die Pläne informiert wurden. "Es wurden derzeit keine weiteren Entscheidungen getroffen, und es sind aktuell keine weiteren Details verfügbar. Sobald sich die Pläne konkretisieren, wird Roche eng mit den Arbeitnehmervertretungen zusammenarbeiten", erklärte das Unternehmen in der Stellungnahme.
Das Vorgehen von Roche sei "respektlos gegenüber Beschäftigten und Sozialpartnern", hieß es hingegen in einer Mitteilung der Gewerkschaft Unia vom Donnerstagabend. Sie fordert von Roche den Verzicht auf Entlassungen und eine "sofortige Gesprächsaufnahme" mit der Unia.
Als "höchst profitabler internationaler Großkonzern" gebe es für Roche keinen Grund, mitten in der Corona-Pandemie "hunderte Arbeitnehmende vor die Tür zu setzen", so die Gewerkschaft.
Die Roche-Aktie schloss am Donnerstag (1.7.2021) am Handelsplatz Lang & Schwarz mit 0,5 Prozent im Plus zum Vortag beim Stand von 318,60 Euro. Auf Monatssicht ist die Aktie 11,2 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 3,5 Prozent an Wert gewonnen.
Das Kerngeschäft mit Medikamenten hat bei Roche bisher unter der Corona-Pandemie empfindlich gelitten, die Diagnostik-Sparte hingegen boomt. Insgesamt erwartet der Konzern im Gesamtjahr ein leichtes Gewinnplus. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 18 ist die Aktie weiterhin günstig bewertet. Anlegerinnen und Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.
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F. Hoffmann-La Roche AG: ISIN CH0012032048 / WKN 855167