Scatec ist besonders in Ländern mit hohen Standortrisiken aktiv. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Scatec zurück in den schwarzen Zahlen – wie attraktiv ist die Aktie?

Der norwegische Grünstrom-Erzeuger Scatec hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 erstmals seit 2018 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Auch der Umsatz konnte gesteigert werden. Allerdings bleiben bei dem ehemals reinen Solar-Projektierer deutliche Unsicherheiten.

Scatecs Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aus der Stromerzeugung hat sich 2021 gegenüber 2020 auf knapp 3 Milliarden Norwegische Kronen mehr als verdoppelt, was laut Unternehmen auf die Übernahme des norwegischen Wettbewerbers SN Power und den Netzanschluss von drei neuen Kraftwerken zurückzuführen ist.

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Unter dem Strich verdiente Scatec im vergangenen Jahr 388 Millionen Kronen (39 Millionen Euro), im Vorjahr hatte noch ein Verlust von 478 Millionen Kronen zu Buche gestanden. Das Unternehmen übertraf damit auch den bislang letzten Gewinn von 140 Millionen Kronen aus dem Jahr 2018.

Seitdem hat Scatec sich von einem Projektierer von Solarprojekten zu einem breit aufgestellten Ökostromerzeuger gewandelt, der Solar-, Wind- und Wasserkraftwerke sowie Speicherlösungen entwickelt, baut, besitzt und betreibt. Die Stromproduktion stieg 2021 auf 3.800 Gigawattstunden (GWh), ein Plus von 139 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Erhebliche Standortrisiken

Allerdings verzögerte sich 2021 laut Unternehmen der Baubeginn neuer Projekte aufgrund langwieriger behördlicher Genehmigungsverfahren und der Kosteninflation, was zu einem begrenzten Umsatz im Segment Entwicklung und Bau führte. Der Umsatz von Scatec stieg 2021 von 2,7 auf 3 Milliarden Kronen (301 Millionen Euro) und blieb damit hinter den Erwartungen am Markt zurück.

Wie das Unternehmen ankündigte, soll für 2021 eine Dividende von umgerechnet 0,25 Euro je Aktie gezahlt werden. Das entspricht einer Dividendenrendite von 2,1 Prozent.

Aktuell verfügt Scatec eigenen Angaben zufolge über eine weltweit installierte Leistung von 3,5 Gigawatt (GW) auf vier Kontinenten und eine Projektpipeline von 14,8 GW. Bis Ende 2025 strebt das Unternehmen eine Kapazität von 15 GW in Betrieb oder im Bau an.

An der Börse sorgten die Scatec-Zahlen vermutlich wegen der verfehlten Umsatzerwartungen für Enttäuschung. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse am gestrigen Donnerstag verlor die Scatec-Aktie im Tradegate-Handel 5,3 Prozent an Wert. Heute ist sie zum Vortag weitere 2,9 Prozent im Minus und kostet 11,71 Euro (Stand: 4.2.2022, 11:11 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie damit 24 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 61 Prozent im Minus.

Dass es Scatec wieder gelingt, Gewinn zu machen, ist positiv zu bewerten. Grundsätzlich entwickelt sich das Geschäft des Unternehmens offensichtlich in die richtige Richtung. Allerdings bleiben bei den Norwegern erhebliche Standortrisiken: Scatec ist hauptsächlich in Entwicklungs- und Schwellenländern wie Brasilien, Ägypten, Indien oder auf den Philippinen aktiv. Aktuell ist die Aktie zudem teuer – ECOreporter sieht sie daher momentan nicht als attraktiv für einen Einstieg an.

Lesen Sie für einen Überblick der Solarbranche: Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt

Scatec ASA:  

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