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SEB: Razzia wegen Cum-Ex-Geschäften
Die Staatsanwaltschaft Köln durchsucht seit Dienstag die Frankfurter Deutschlandzentrale der schwedischen Bank SEB. Es geht um illegale Cum-Ex-Geschäfte und Steuernachforderungen in Höhe von 936 Millionen Euro plus Zinsen.
Die Staatsanwalt teilte gestern mit, man führe mit mehr als 80 Ermittlerinnen und Ermittlern eine Razzia an Arbeitsplätzen sowie in Wohnungen von Beschuldigten durch. „Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit verfahrensgegenständlichen Cum-Ex-Geschäften der Bank und richten sich gegen ehemalige Mitarbeiter und weitere Verantwortliche“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
SEB bestreitet die Vorwürfe
Die SEB bestätigte die Durchsuchungen und teilte mit, man kooperiere mit den Behörden. Nach Angaben der Bank betrifft die Razzia Geschäfte des Tochterunternehmens DSK Hyp. Die SEB betont, man habe „nach bestem Wissen“ in Deutschland keine Transaktionen mit dem Ziel durchgeführt, nicht gezahlte Steuern erstattet zu bekommen. Im Juli dieses Jahres hatte der Bundesgerichtshof ein Urteil erlassen, wonach solche Cum-Ex-Geschäfte strafbar sind.
Die deutschen Steuerbehörden fordern von der SEB mittlerweile 936 Millionen Euro zurück, welche die Bank durch Cum-Ex-Geschäfte erhalten haben soll. Die SEB bezeichnet die Forderungen als unbegründet und will sie anfechten.
Die SEB ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie in der Kategorie Dividendenkönige. Ein ausführliches Porträt der Bank finden Sie hier.
Die Aktie der SEB hat am gestrigen Mittwoch nach Bekanntwerden der Razzia zwischenzeitlich mehr als 3 Prozent an Wert verloren. Auf Wochensicht liegt die Aktie 6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 43 Prozent gewonnen. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 7 ist die Aktie niedrig bewertet und für einen Einstieg weiterhin attraktiv.Die Redaktion wird die Ermittlungen gegen die SEB weiter verfolgen. Sollte sich der Vorwurf bestätigen und die SEB systematisch und wider besseres Wissen Steuerbetrug begangen haben, wird ECOreporter die Aktie möglicherweise aus seiner Liste der Favoriten-Aktien entfernen.
SEB AB: