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SFC Energy: Grüner Wasserstoff für Telekom-Sendemast
Der Brennstoffzellenhersteller SFC Energy aus Brunnthal bei München hat erstmals einen mobilen Sendemast der Deutschen Telekom mit einer Brennstoffzelle zur Stromversorgung ausgestattet. Auf dem Nibirii-Festival für elektronische Musik in Düren ermöglichte ein sogenanntes H2Genset temporären Mobilfunk auf dem Gelände.
Die Deutsche Telekom hat damit zum ersten Mal eine mobile Basisstation im Live-Betrieb zu 100 Prozent mit grünem Wasserstoff betrieben. Solche Sendemasten können laut Unternehmen unabhängig von einer stationären Stromversorgung beispielsweise auf Outdoor-Events, Messen und auch in Katastrophengebieten eingesetzt werden.
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Beim H2Genset von SFC Energy handelt es sich Unternehmensangaben zufolge um einen emissionsfreien und autarken Stromerzeuger. Dieser soll sich besonders für Areale ohne Zugang zum konventionellen Stromnetz eignen und eine Spitzenleistung von bis zu 20 Kilowatt (kW) abrufen können.
Für die rund 30.000 Besucherinnen und Besucher des Nibirii-Festivals wurde laut Mitteilung eine stabile mobile Kommunikation in den Standards 5G und LTE gewährleistet. Mit der umweltfreundlichen Energielösung ersetzte die Deutsche Telekom demnach einen Dieselgenerator, der pro Tag 35 bis 40 Liter Treibstoff verbraucht.
Rekordzahlen und solide Gewinne
"Der H2Genset hat seine Leistungsfähigkeit bereits in verschiedensten Industrien unter Beweis gestellt und konnte jetzt auch in der Versorgung von temporär aufgestellten Mobilfunkmasten überzeugen. Die mit grünem Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle erzeugt verlässlich und umweltfreundlich Strom – im Gegensatz zum Dieselgenerator belastet sie weder Mensch noch Umwelt“, erklärte Peter Podesser, Chef der SFC Energy AG.
Die SFC Energy-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 1,2 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 24,45 Euro (Stand: 30.8.2023, 9:06 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,7 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 11,2 Prozent im Plus.
SFC Energy hatte zuletzt Rekordzahlen für das erste Halbjahr 2023 veröffentlicht und übertraf sowohl die eigenen Erwartungen als auch die der Analysten. Das Unternehmen erzielt mittlerweile solide Gewinne, ein Novum in der Wasserstoffbranche. Mit Brennstoffzellen etwa für Boote oder Wohnmobile und als Ersatz für klassische Diesel-Notstromaggregate hat SFC Energy erfolgreich eine Marktnische erschlossen.
Das Unternehmen eröffnete im Juli eine neue Fabrik für Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen in Indien (ECOreporter berichtete hier). In dem Land erhielt der Konzern in den letzten Monaten Aufträge im Wert von mehr als 33 Millionen Euro. In der zweiten Jahreshälfte will SFC Energy einen Standort in den USA aufbauen.
Geschäfte auch mit Ölkonzernen und Militär
Allerdings beliefert SFC Energy auch zahlreiche Öl- und Gaskonzerne wie Esso, Encana und Statoil – die Brennstoffzellen dienen dann beispielsweise Ölpumpen zur Stromversorgung. Dazu kommt ein ausgeprägtes Militärgeschäft – aus nachhaltiger Sicht diskussionswürdig.
Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der SFC Energy-Aktie für 2023 ist mit 88 aktuell sehr hoch. Für 2024 liegt das KGV mit 39 deutlich niedriger. Die Aktie ist damit zwar immer noch teuer. Sollte sich die Unternehmensentwicklung aber mit derselben Dynamik wie in den letzten zwei Jahren fortsetzen, könnte die Aktie mittelfristig fair bewertet sein. Vorerst bleibt sie eine spannende Investment-Idee für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger.
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SFC Energy AG: ISIN DE0007568578 / WKN 756857