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Wasserstoff-Spezialist SFC Energy mit Rekordzahlen, Aktie gewinnt 3,7 %
Der Brennstoffzellenanbieter SFC Energy ist in der ersten Jahreshälfte deutlich gewachsen und erzielt solide Gewinne. Eignet sich die Wasserstoff-Aktie auch für vorsichtige Anlegerinnen und Anleger?
Von Januar bis Juni setzte SFC Energy 57 Millionen Euro um. Das sind fast 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn vervielfachte sich von 0,4 auf 3,3 Millionen Euro. Der Auftragsbestand stieg im bisherigen Jahresverlauf von 74,2 auf 85,7 Millionen Euro.
Ende Juni betrug die Eigenkapitalquote fast 70 Prozent – für ein Wachstumsunternehmen ein guter Wert. Der Netto-Cashbestand lag bei robusten 54,4 Millionen Euro.
Gute Geschäfte in Indien und den USA
Am stärksten stiegen die Umsätze im ersten Halbjahr in Nordamerika (plus 73 Prozent) und Asien (plus 95 Prozent). Das Unternehmen aus Brunnthal bei München verdient mittlerweile fast die Hälfte seines Geldes in Nordamerika.
Im Juli eröffnete SFC Energy eine neue Fabrik für Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen in Indien (ECOreporter berichtete hier). In dem Land erhielt der Konzern in den letzten Monaten Aufträge im Wert von mehr als 33 Millionen Euro. In der zweiten Jahreshälfte will SFC Energy einen Standort in den USA aufbauen.
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Das Management rechnet nun für das Gesamtjahr mit einem Umsatz zwischen 107 und 111 Millionen Euro und einem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,0 bis 8,6 Millionen Euro. Die neuen Jahresziele liegen im oberen Bereich der bisherigen, weiter gefassten Spannen.
Mit den Halbjahreszahlen übertrifft SFC Energy nicht nur die eigenen Erwartungen, sondern auch die der Analysten. Die Aktie notiert heute im Tradegate-Handel 3,7 Prozent im Plus zum Vortag bei 24,10 Euro (Stand 22.8.2023, 8:47 Uhr). Der Kurs schwankte in den letzten Jahren deutlich, entwickelte sich insgesamt aber sehr positiv: Im Jahresvergleich hat er 14 Prozent zugelegt, auf fünf Jahre beträgt der Wertzuwachs 234 Prozent.
Strom für Wohnmobile und Ölpumpen
Die Brennstoffzellen von SFC Energy stecken etwa in Booten oder Wohnmobilen, dienen als Notstromaggregate oder versorgen Kameras und Radarfallen ohne Netzanschluss autark mit Strom. Damit hat das Unternehmen erfolgreich eine Marktnische erschlossen und gehört zu den bislang wenigen Firmen der Wasserstoff-Branche, die schwarze Zahlen schreiben.
Allerdings beliefert SFC Energy auch zahlreiche Öl- und Gaskonzerne wie Esso, Encana und Statoil – die Brennstoffzellen dienen dann beispielsweise Ölpumpen zur Stromversorgung. Dazu kommt ein ausgeprägtes Militärgeschäft - aus nachhaltiger Sicht diskussionswürdig.
Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der SFC Energy-Aktie für 2023 ist mit 111 aktuell extrem hoch. Für 2024 liegt das KGV mit 39 deutlich niedriger. Die Aktie ist damit zwar immer noch teuer - sollte sich die Unternehmensentwicklung aber mit derselben Dynamik wie in den letzten zwei Jahren fortsetzen, könnte die Aktie mittelfristig fair bewertet sein. Vorerst bleibt sie eine spannende Investment-Idee für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger.
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SFC Energy AG: ISIN DE0007568578 / WKN 756857