Die Geschäfte von Siemens Gamesa laufen schlecht. / Foto: Unternehmen

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Siemens Gamesa senkt Prognose – Aktie verliert zweistellig

Der deutsch-spanische Windkraftanlagenbauer Siemens Gamesa hat nach dem dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2020/2021 seine Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Neubewertungen von Projekten, höhere Preise und steigende Anlaufkosten würden zunehmend zur Belastung, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Das hat auch Auswirkung auf die Konkurrenz.

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Beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fuhr Siemens Gamesa im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal (Ende Juni) nach vorläufigen Zahlen einen Verlust von rund 150 Millionen Euro ein. Für das gesamte Geschäftsjahr (Ende September) geht der Konzern nun im besten Fall noch von einer schwarzen Null aus. Bereits im Mai hatte der Konzern seine Prognose das erste Mal nach unten korrigiert.

Eigentlich hatten Analysten im dritten Quartal mit einem operativen Gewinn gerechnet. Siemens Gamesa musste nach einer Überprüfung der Aufträge jedoch eine Wertminderung von rund 229 Millionen Euro verbuchen. Vornehmlich lag das an steigenden Rohmaterialpreisen und erwartet höheren Anlaufkosten einer neuen Onshore-Plattform insbesondere in Brasilien.

Aktie weiter hoch bewertet

Die EBIT-Marge soll nun zwischen minus einem und null Prozent landen. Zuletzt hatte Siemens Gamesa einen Wert von plus drei bis fünf Prozent ins Auge gefasst.

Der Umsatz lag im abgelaufenen Quartal bei rund 2,7 Milliarden Euro und damit im Rahmen der Erwartungen von Experten. Im Geschäftsjahr dürfte er aber nur das untere Ende der Prognosebandbreite von 10,2 bis 10,5 Milliarden Euro erreichen, hieß es.

Angaben zum Nettoergebnis machte das Unternehmen zunächst nicht. Siemens Gamesa will den Zwischenbericht zum abgelaufenen Quartal am 30. Juli vorlegen.

Die Aktie brach in Folge der Ankündigung zweistellig ein. Aktuell ist sie im Tradegate-Handel 13,9 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 22,72 Euro (Stand: 15.7.2021, 10:00 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie rund 15 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 26,3 Prozent an Wert gewonnen.

ECOreporter hat bereits in der Vergangenheit zur Vorsicht bei der Aktie von Siemens Gamesa geraten. Der Konzern hat seine Prognose im laufenden Geschäftsjahr nun bereits zum zweiten Mal nach unten korrigiert. Die jetzt noch weiter gesenkte Marge war bereits zuvor niedrig. Auch gibt es immer wieder Übernahmegerüchte um das Unternehmen, das mehrheitlich in Besitz des Energiekonzerns Siemens Energy ist. Nach den hohen Kurszuwächsen im letzten Jahr ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 68 dennoch sehr teuer. Die Redaktion rät daher aktuell von einem Einstieg in die Aktie ab.

Auch Konkurrenten stürzen ab

Der Absturz der Siemens Gamesa-Aktie hatte auch negative Auswirkungen auf die Konkurrenten Nordex und Vestas. Beide Aktien liegen aktuell, ohne selbst Neuigkeiten vermeldet zu haben, im Tradegate-Handel ebenfalls deutlich im Minus: Die Nordex-Aktie notiert im Vergleich zum Vortag 7,2 Prozent schwächer bei 15,96 Euro, die Vestas-Aktie verlor 5,5 Prozent und kostet aktuell 30,90 Euro (Stand: 15.7.2021, 10:37 Uhr).

Auch bei der Nordex-Aktie rät ECOreporter von einem Einstieg ab, die Vestas-Aktie ist aus Sicht der Redaktion grundsätzlich die aussichtsreichste unter den Windanlagenbauern. Einen Überblick über die Branche erhalten Sie in unserem Dossier: Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Siemens Gamesa Renewable Energy S.A:  

Nordex SE: 

Vestas Wind Systems A/S:

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