Siemens liefert selbstfahrende Züge für australische Metro

Der Münchner Technologiekonzern und ECOreporter-Aktien-Favorit Siemens liefert ein Metro-System mit fahrerlosen Zügen nach Australien. Die neue Linie soll in der Millionenstadt Sidney den Stadtteil St. Marys mit dem neuen Flughafen Western Sydney International Airport verbinden.

Für 900 Millionen Euro liefert Siemens zwölf automatische Metrozüge mit je drei Waggons. Im Lieferumfang enthalten sind außerdem ein spezielles Depot, die digitale Bahninfrastruktur inklusive Signaltechnik, Elektrifizierung, Telekommunikation und automatische Bahnsteigtüren sowie die Systemintegration, Tests und Inbetriebnahme. Zudem wird das Unternehmen für 15 Jahre die Wartung der Züge übernehmen.

Das Projekt „Sydney Metro – Western Sydney Airport“ ist das erste schlüsselfertige Bahnprojekt und die erste öffentlich-private Partnerschaft für die Siemens-Zugsparte Siemens Mobility in Australien. An dem neuen Großflughafen werden bis Anfang der 2030er Jahre rund zehn Millionen Passagiere erwartet. Er wird der erste rund um die Uhr geöffnete Flughafen Sydneys sein.

Siemens blickt in Australien auf eine lange Tradition zurück: Das Unternehmen ist seit über 150 Jahren im Land aktiv. 1893 vollendete Siemens den Bau der Hobart Tramway in Tasmanien, der ersten erfolgreich betriebenen elektrischen Straßenbahn in der südlichen Hemisphäre.

Umbaurisiken bleiben

Siemens Mobility ist spezialisiert auf Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungs- und Elektrifizierungslösungen, schlüsselfertige Systeme, intelligente Straßenverkehrstechnik sowie damit verbundene Service-Dienstleistungen. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete der Siemens-Geschäftsbereich 9,7 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigte 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Geschäft ist nach dem Umbau des Konzerns neben den digitalen Aktivitäten eine von drei Säulen von Siemens.

Die Siemens-Aktie ist im Tradegate-Handel im Vergleich zum Freitag 0,5 Prozent im Plus und kostet 129,26 Euro (Stand: 27.12.2022, 8:58 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 1,6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 14 Prozent an Wert eingebüßt. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 ist die Aktie zwar moderat bewertet, aber kein Schnäppchen.

Der Umbau des Konzerns sorgt weiter für erhöhte Risiken bei Investments in die Siemens-Aktie. An einem Neueinstieg interessierte Anlegerinnen und Anleger sollten sich dessen bewusst sein, auch wenn das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22 (Oktober bis September) insgesamt erfolgreich verlief.

Wie aussichtsreich und tragfähig die neue Siemens-Strategie tatsächlich ist, wird sich aber erst auf längere Sicht zeigen. Für zusätzliche Risiken sorgt die geplante Ausweitung des China-Geschäfts.

Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch: Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen

Siemens AG: