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Siemens: Software für schwimmendes Solarkraftwerk – Fokus auf der Cloud

Der Münchener Technologiekonzern Siemens liefert die Steuerungssoftware für den größten schwimmenden Solarpark der Welt in Thailand. Der staatliche Stromversorger Egat (Electricity Generating Authority of Thailand) wird diesen an der Sirindhorn-Talsperre in der Provinz Ubon Ratchathani betreiben. Die Pläne passen ins digitale Konzept von Siemens.

Die Anlage besteht aus einem schwimmenden Solarpark mit einer Leistung von 45 Megawatt (MW) sowie einem Wasserkraftwerk mit einer Leistung von 36 MW und kann rund um die Uhr Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Das Projekt, das erste seiner Art in Thailand, hat vor kurzem den kommerziellen Betrieb aufgenommen.

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Egat plant nach eigener Aussage, landesweit an weiteren neun Talsperren schwimmende Solar-Hybridkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 2.725 Megawatt umzusetzen. Außerdem erwäge man bereits einen Anlagen-Ausbau um weitere 5.000 Megawatt. Dies sei "ein wichtiger erster Schritt hin zu einer wirklich klimaneutralen Gesellschaft".

Siemens ist verantwortlich für die Installation, Erprobung und Inbetriebnahme des Kontrollsystems Microgrid Control, das gemeinsam mit weiterer cloudbasierter Software für das Solar-Hybridprojekt an der Sirindhorn-Talsperre eingesetzt wird. Mit der Software können laut Konzern der Status der elektrischen Anlagen, die Stromerzeugung, Wettermessung und die Stromerzeugungsprognose überwacht werden.

Digital-Geschäft soll weiter wachsen

Das Geschäft mit digitalen und Cloud-Anwendungen wird für Siemens immer wichtiger. Am Donnerstag dieser Woche will Siemens-Chef Roland Busch zusammen mit den Quartalszahlen weitere Investitionen in Milliardenhöhe ankündigen.

Im vergangenen Jahr hatte Siemens 4,9 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung gesteckt. Das entsprach 7,8 Prozent des Umsatzes. Nun sollen laut Medienberichten rund 5,5 Milliarden Euro oder etwa 8 Prozent des Umsatzes investiert werden. Siemens investiert damit nach eigenen Angaben mehr als alle direkten Wettbewerber.

Siemens will laut Busch jährlich um 5 bis 7 Prozent wachsen. Die Umstellung des Software-Geschäfts auf die Cloud soll dabei eine entscheidende Rolle spielen. Der bei Software-as-a-Service (SaaS) entscheidende jährlich wiederkehrende Umsatz sei 2021 bereits um 10 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gestiegen.

Auch das digitale Portfolio soll weiter wachsen, für die nächsten fünf Jahre strebt Busch ein jährliches Plus von durchschnittlich 10 Prozent an. Wegen der Umstellung auf SaaS dürften die Raten zunächst etwas niedriger liegen, ehe das Wachstum ab 2023 immer schneller erfolgen soll.

Die Siemens-Aktie kostet im Tradegate-Handel aktuell 134,14 Euro und ist zum Freitag damit 0,3 Prozent im Plus (Stand: 7.2.2022, 9:16 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 13,8 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 1,6 Prozent im Minus.

Bei Siemens geht der Konzern-Umbau weiter, das macht die Aktie aktuell zu einem Titel mit erhöhtem Risiko. Anlegerinnen und Anleger, die dennoch einsteigen möchten, können dies aber weiterhin tun, das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei moderaten 17.

Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

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