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Siemens und LG Energy Solution kooperieren bei Batterieproduktion

Der Münchner Technologiekonzern Siemens und LG Energy Solution, Teil des südkoreanischen Mischkonzerns LG Group, wollen gemeinsam eine "intelligentere, schlankere und sauberere Batterieproduktion" möglich machen. Die Unternehmen haben eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit unterzeichnet. Siemens möchte sich damit offenbar auch weiteren möglichen Partnern empfehlen.

Beide Unternehmen wollen demnach "Maßnahmen ergreifen, um den Prozess der intelligenten Batteriezellfertigung in Produktionsstätten von LG Energy Solution weltweit zu optimieren". Im Mittelpunkt soll dabei offenbar die Digitalisierung von Produktionsprozessen stehen.

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Einen Fertigungsprozess zu digitalisieren bedeutet, Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette und aus verschiedenen Quellen erfassen und analysieren zu können. Bei einer modernen Produktion bestehen Planungs- und Fertigungsprozesse nicht mehr aus isolierten Schritten und können auch nicht isoliert voneinander optimiert werden.

Um die Fertigung eines Produkts weiter optimieren zu können, braucht es daher eine zentrale Überwachung durch eine digitale Plattform. Eine große Herausforderung für Unternehmen ist dabei jedoch die immense Menge an Daten, die verarbeitet werden müssen, und die Schnittstelle zwischen digitaler und physischer Infrastruktur, also zwischen IT und den Maschinen, die am Ende Anweisungen für die Umsetzung konkreter Arbeitsschritte brauchen.

Signal an den Markt

Gemeinsam wolle man "an einem echten Innovationssprung in der Batterieherstellung arbeiten", erklärte Cedrik Neike, Mitglied des Siemens-Vorstands und Leiter der Konzernsparte Digital Industries. Eine besondere Herausforderung sei, dass LG Energy Solution gleichzeitig daran arbeite, seine Fertigung zu optimieren und die Produktionskapazitäten zu erweitern.

Eine erste Produktionslinie soll bei Ultium Cells realisiert werden, einem Joint Venture von LG Energy Solution und General Motors mit Sitz in Tennessee. Das Gemeinschaftsunternehmen wird voraussichtlich 2023 mit der Produktion beginnen. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit es LG Energy Solution ermöglichen, den CO2-Fußabdruck in der gesamten Lieferkette zu reduzieren, um so die Nachhaltigkeit seiner Geschäftsabläufe zu verbessern.

Siemens erhofft sich von der Kooperation offenbar ein grundsätzliches Signal an den Markt. So will das Unternehmen "zur Entwicklung der schnell wachsenden Batterieindustrie beitragen, indem es seine Position als Technologiepartner für die Weiterentwicklung und Effizienz der Batteriefertigungstechnologie festigt". Mit anderen Worten: Der Konzern hofft, sich durch die Partnerschaft für weitere Aufträge im Bereich der Batteriezellenfertigung zu empfehlen.

Die Siemens-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 0,7 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 148,40 (Stand: 15.12.2021, 11:08 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 0,7 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 30,7 Prozent an Wert gewonnen.

Siemens ist aktuell ein Unternehmen im Umbruch und richtet sich auf das Zuggeschäft sowie auf digitale Geschäftsfelder aus. Zwar wurde das Geschäftsjahr 2020/21 (Oktober bis September) sehr stark abgeschlossen (ECOreporter berichtete hier). Langfristig muss die neue Strategie sich aber erst noch bewähren. Aus Sicht von ECOreporter ist die Siemens-Aktie daher aktuell ein Investment mit Risiko. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr liegt immerhin bei vergleichsweise niedrigen 19.

Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch: Nachhaltige Dividendenkönige - bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

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