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Siemens-Aufsichtsratschef: Lieferketten-Probleme bleiben bis nächsten Sommer
Das Chaos in den weltweiten Versorgungsketten wird wahrscheinlich noch bis Mitte nächsten Jahres andauern. Das erklärte Jim Snabe, Aufsichtsratschef des Münchner Technologiekonzerns Siemens und Vorsitzender des Verwaltungsrats der dänischen Reederei Maersk.
Unternehmen und Verbraucher auf der ganzen Welt sehen sich derzeit aufgrund von Problemen in den Lieferketten mit langen Verzögerungen bei Produkten und Materialien konfrontiert. Besonders knapp sind noch immer Halbleiter. Das führte etwa dazu, dass bei einigen Autofirmen bereits die Bänder stillstanden oder die Spielekonsole Playstation 5 zeitweise praktisch nicht lieferbar war.
"Im Moment haben wir einen Stau vor allem an der Westküste der USA, wo die Häfen voll mit Containern sind", erklärte Snabe. Eines der Hauptprobleme sei, dass es nicht genügend Lkw-Fahrer gebe, um die Container von den Häfen abzuholen.
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Ende letzter Woche standen 84 Schiffe von Maersk durchschnittlich 18 Tage vor den Häfen, so Snabe. "Das entzieht der Schifffahrtsindustrie Kapazitäten, weil sie ungenutzt herumliegen."
Während viele Länder während der Corona-Pandemie zu verschiedenen Zeiten für Reisende geschlossen waren, blieben die Lieferketten und Transportwege weitgehend offen. "Es gab einen kurzen Zeitraum, in dem die Fabriken geschlossen waren und das Volumen zurückging, aber seit Mitte 2020 ist die Nachfrage nach physischen Produkten dramatisch gestiegen", so Snabe.
Schiffe sind überlastet
Gleichzeitig habe die Pandemie dazu geführt, dass Menschen nicht mehr so viel für Dienstleister ausgeben. "Wir gehen nicht mehr so oft ins Restaurant, wir gehen nicht mehr ins Kino, wir reisen nicht mehr. Die Leute sind zu Hause und wollen ihr Zuhause verschönern." Der Warenverkehr habe daher zu- und nicht abgenommen.
Ein großes Problem ist laut Snabe mittlerweile die Überlastung vieler Schiffe, die deshalb nicht fahren könnten. Dafür müssten Lösungen gefunden werden – dies werde aber vermutlich nicht vor Sommer 2022 gelingen.
Wichtige Güter, die in Bereichen wie der Gesundheitsfürsorge verwendet werden, könnten allerdings oft im Schnellverfahren befördert werden, wenn dies erforderlich ist. Auch Siemens könne sicherstellen, dass Kunden weiter beliefert werden. Der Konzern habe beispielsweise eine "bevorzugte Beziehung" zu seinen Halbleiterlieferanten, so Snabe.
Die Aktie von Moller-Maersk ist im Handel an der Börse Frankfurt aktuell 1,2 Prozent im Minus und kostet 2.520,00 Euro (Stand: 2.12.2021, 8:05 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 6,8 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 60,7 Prozent zugelegt.
ECOreporter schätzt die Maersk-Aktie weiterhin als attraktiv ein. Im dritten Quartal meldete die größte Reederei der Welt einen Gewinnrekord. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2021 liegt trotz der hohen Wertzuwächse in diesem Jahr bei sehr niedrigen 3. Ein Unternehmensporträt, in dem ECOreporter auch die Nachhaltigkeit von Maersk analysiert, finden Sie hier.
Die Siemens-Aktie ist im Frankfurter Handel im Vergleich zum Vortag aktuell 1 Prozent im Plus und notiert bei 146,50 Euro (Stand: 2.12.2021, 8:26 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 3,2 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 28,2 Prozent im Plus.
Siemens hat das Geschäftsjahr 2020/21 (Oktober bis September) mit einem starken Ergebnis abgeschlossen. Allerdings ist der Konzern weiter mit seinem Umbruch mit Fokus auf digitale Geschäftsfelder und das Zuggeschäft beschäftigt. Das schafft erhöhte Unsicherheiten. ECOreporter sieht die Aktie daher aktuell weiter als Investment mit erhöhtem Risiko. Mit einem erwarteten KGV von 20 für das aktuelle Geschäftsjahr ist die Aktie unter diesen Umständen kein Schnäppchen, aber moderat bewertet.
Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.
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Siemens AG:
A.P. Moller-Maersk A/S Class A: ISIN DK0010244425 / WKN 861929