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Erneuerbare Energie, Meldungen
Solarausschreibung überzeichnet – deutschlandweites Ladenetz geplant
Bei der jüngsten deutschen Ausschreibung für Solar-Dachanlagen wurden 194 Gebote mit einem Volumen von 378 Megawatt (MW) eingereicht. Aufgrund des begrenzten Ausschreibungsvolumens konnte die Bundesnetzagentur nur 125 Gebote mit insgesamt 264 MW bezuschlagen. Zwei Unternehmen haben jeweils mehr als sieben Zuschläge für zusammen fast 50 MW erhalten.
Gebotstermin der Ausschreibung mit der Bezeichnung „Ausschreibung für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden“ war der 1. Februar 2024. Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 6,90 Cent/kWh und 9,48 Cent/kWh. Der mengengewichtete Durchschnitts-Zuschlagswert beträgt 8,92 Cent/kWh. Er liegt damit mehr als 1,5 Cent unter dem möglichen Höchstwert (10,5 Cent/kWh) und mehr als einen halben Cent unter dem Durchschnittswert der vorherigen Ausschreibungsrunde im Oktober 2023 (9,58 Cent/kWh).
Regional verteilen sich die Zuschläge nach Angaben der Bundesnetzagentur auch in dieser Runde ausgewogen. Projekten in 14 Bundesländern konnten Zuschläge erteilt werden. Die meisten Zuschläge gingen an Projekte in Niedersachsen (27 Zuschläge, 58 MW Zuschlagsmenge), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (23 Zuschläge, 45 MW), Bayern (13 Zuschläge, 27 MW), Rheinland-Pfalz (10 Zuschläge) und Hessen (10 Zuschläge, 26 MW).
Viele Zuschläge gingen an eine Gesellschaft, die in Verbindung mit einem Bekleidungsunternehmen steht, das in Deutschland rund 400 Filialen betreibt. Zahlreiche Zuschläge erhielt auch ein neu gegründetes Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture), das ein deutschlandweites Ladenetz für Elektro-LKW aufbauen will.
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Sunrock mit zehn Zuschlägen
Zehn Zuschläge für eine Gebotsmenge von zusammen rund 15,7 MW erhielt die Sunrock Solarproject 1 GmbH & Co. KG (vormals: Sunrock Solarproject 1 GmbH). Das Unternehmen hatte bereits bei der vorherigen Ausschreibungsrunde zahlreiche Zuschläge erhalten. Die Sunrock-Gruppe ist seit 2020 Teil der Cofra Holding, zu der auch das Bekleidungsunternehmen C&A gehört, das im 19. Jahrhundert von Clemens und August Brenninkmeijer gegründet wurde.
Laut einer Sunrock-Meldung ist Georg Brenninkmeijer seit dem 1. März 2024 neuer Managing Director bei Sunrock Germany. Damit leitet er künftig das operative Geschäft von Sunrock in Deutschland und soll in dieser Funktion das Unternehmenswachstum weiter vorantreiben. Er verfügt den Angaben nach über umfassende Expertise in den Bereichen Change Management und Business Development und war vor seinem Einstieg bei Sunrock knapp sechs Jahre für die Mercedes-Benz AG tätig.
Sunrock hat laut ihrer Pressemeldung vom 4. März 2024 im Jahr 2022 den deutschen Markt betreten und bereits 2023 mehrere Projekte in Deutschland erfolgreich realisiert. Neben dem Hauptsitz von Sunrock Deutschland in Düsseldorf wurde eine zweite Niederlassung in Hamburg eröffnet, weitere Projekte und Partnerschaften sollen in diesem Jahr folgen.
Sunrock wurde nach eigenen Angaben 2012 in den Niederlanden als Start-up im Bereich Solarenergie für Logistikimmobilien gegründet. Das Unternehmen agiert als Investor, Entwickler und Eigentümer von Photovoltaikanlagen für den C&I-Immobilienmarkt (Commercial & Industrial). Es hat nach eigenen Angaben bislang Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von über 500 Megawattpeak (MWp) auf Dachflächen realisiert. Sunrock ist in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Belgien tätig und expandiert eigenen Angaben zufolge derzeit in weitere europäische Länder. Aktuell befinden sich laut Sunrock Projekte mit insgesamt über 1.000 MWp in Entwicklung. Das Unternehmen beschäftigt den Angaben nach über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Frankreich.
PVSM Energy GmbH plant über 40 Solar-Dachanlagen bis Ende 2025
Die PVSM Energy GmbH hat bei der Februar-Ausschreibung für Solar-Dachanlagen acht Zuschläge mit einer Gebotsmenge von zusammen rund 30,4 MW erhalten.
Nach EWR-Angaben halten der rheinhessische Energieversorger EWR AG und der Wormser Logistiker TST jeweils 50 Prozent der Gesellschafteranteile an der PVSM Energy GmbH. Laut Handelsregister-Dokument ist nicht die TST GmbH, sondern die PamSun Energy GmbH, die im Besitz des TST-Gründers, -Inhabers und -Geschäftsführers Frank Schmidt ist, Gesellschafterin des Joint Ventures mit 50 Prozent.
Das Joint Venture soll nach EWR-Angaben (vom 8. Februar 2024) bis Ende 2025 70.000 Megawattstunden Ökostrom jährlich produzieren. Das Geschäftsmodell der PVSM Energy GmbH führt laut EWR die Installation einer E-Ladeinfrastruktur für LKW, die Errichtung von Batteriegroßspeichern sowie die Solarstromproduktion zusammen. Quelle für den grünen Strom seien großflächige Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der bundesweit angesiedelten Logistikzentren von TST. Bis Ende 2025 sollen auf 41 Dächern der TST-Gruppe in ganz Deutschland Solaranlagen Strom erzeugen. 16 davon entstehen bereits in diesem Jahr – so das erste Ausbauziel der Gesellschafter. An windreichen Standorten wie Hamburg und Bremen soll außerdem Windenergie genutzt werden.
Strom, der nicht in die E-Ladeinfrastruktur fließt, soll die eigenen Hallen des Logistikers beheizen und darüber hinaus an der Börse vermarktet werden. „Wir wollen LKW-Transporte klimaneutral machen und mit EWR zum Wegbereiter grüner Energie in der Logistik werden“, sagt Frank Schmidt, Inhaber und Geschäftsführer von TST. Dabei hat der mittelständische Unternehmer laut EWR-Meldung nicht nur seine firmeneigene LKW-Flotte im Blick, die sukzessive auf elektrisch betriebene Zugmaschinen von Mercedes-Benz und Scania umgestellt werde. „Wir werden auch Dritten den Zugang zu unserem Ladenetz öffnen“, kündigt Schmidt an. Die erste E-Tankstelle soll bereits im Mai dieses Jahres als Pilotprojekt in Worms in Betrieb gehen. Das Gesamtinvestitionsvolumen für das deutschlandweite E-Mobilitätsprojekt von TST und EWR liegt nach EWR-Angaben bei rund 150 Millionen Euro.
Die nächsten Ausschreibungsrunde für Solar-Dachanlagen findet am 1. Juni 2024 statt.
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16.12.24
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