Deutschland stößt wieder deutlich mehr Treibhausgase aus. / Foto: imago images, Jochen Tack

  Erneuerbare Energie, Meldungen

Studie: CO2-Ausstoß in Deutschland steigt deutlich

Der CO₂-Ausstoß in Deutschland ist im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen. Das geht aus einer Studie der Denkfabrik Agora Energiewende hervor, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Der Ausstoß von Kohlendioxid betrug 2021 demnach 772 Millionen Tonnen, 33 Millionen Tonnen mehr als 2020.

Mit den 739 Millionen Tonnen 2020 konnte die Bundesrepublik ihr Klimaziel noch erreichen: eine Emissionsminderung um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990. Mit dem erneuten Anstieg ist Deutschland wieder unter die 40-Prozent-Marke zurückgefallen. 2019 waren in der Bundesrepublik vor der Corona-Krise noch 810 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen worden.

Weniger erneuerbare Energie, mehr Kohle

Damit entfernt Deutschland sich vom Pfad der CO₂-Einsparungen, die pro Jahr durchschnittlich nötig wären, um das Klimaziel für 2030 zu erreichen, wie die Agora-Experten betonen. In acht Jahren soll der Ausstoß an Treibhausgasen laut Klimaschutzgesetz um 65 Prozent niedriger sein als 1990. Je länger sich der derzeitige Trend fortsetze, desto mehr Anstrengungen seien später nötig.

"Durch den Emissionsanstieg 2021 müssen wir ab jetzt jedes Jahr im Schnitt 37 Millionen Tonnen CO₂ einsparen, um das 2030er-Ziel einzuhalten", sagte Simon Müller, einer der Autoren der Studie, laut RND. Bei der Berechnung der Emissionen wurden auch andere Treibhausgase berücksichtigt, die zur besseren Vergleichbarkeit in Kohlendioxid umgerechnet wurden. Man spricht in diesem Fall von Kohlendioxidäquivalent.

2020 war aus mehreren Gründen ein außergewöhnlich günstiges Jahr für den Klimaschutz. So wehte der Wind im ersten Halbjahr heftig, wodurch Windkraft gegenüber Kohlestrom profitierte. Zudem ging in den Lockdowns der Corona-Krise der Verkehr deutlich zurück, und Industrieunternehmen drosselten ihre Produktion.

Ein maßgeblicher Grund für die gestiegenen CO₂-Emissionen im Jahr 2021 war die ökonomische Erholung, die eine enorme Preisdynamik für verschiedene Energieträger brachte. Zudem wehte etwa deutlich weniger Wind, wodurch fossile Brennstoffe, vor allem Steinkohle, bei der Stromerzeugung stärker als im Vorjahr zum Tragen kamen.

Wo sich für Anlegerinnen und Anleger aktuell klimafreundliche Investitionsmöglichkeiten in erneuerbare Energie bieten, erfahren Sie etwa in unserem Dossier Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt und in der Übersicht Langfristig bis zu 20.000 % im Plus - das sind die besten Solaraktien.

Verwandte Artikel

04.01.22
 >
31.12.21
 >
30.12.21
 >
28.12.21
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x