Der Privado Infrastructure ELTIF ist unter anderem in zwei Nordsee-Windparks investiert. / Foto: Pixabay, CC0-Lizenz

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Swiss Life startet Infrastrukturfonds mit umfangreichem Portfolio

Swiss Life Asset Managers hat einen Fonds auf den Markt gebracht, der sich auch an private Anlegerinnen und Anleger richtet.  Der „Swiss Life Funds (LUX) Privado Infrastructure S.A., SICAV-ELTIF“ soll ein breit gestreutes Infrastrukturportfolio aufbauen in den Bereichen (Erneuerbare) Energie, Versorgungsbetriebe, Kommunikation, Transport und soziale Infrastruktur. Die anfängliche Mindestanlage beträgt bei der Anteilklasse A 1.000 Euro.

Swiss Life Asset Managers ist nach eigenen Angaben seit 2011 auf Direktanlagen in Infrastructure Equity spezialisiert. Den Angaben nach verwaltet ein 65-köpfiges Expertenteam ein Vermögen von 10 Milliarden Euro und hat 75 Direktanlagen in Infrastruktursektoren getätigt. Laut Factsheet (September 2023) des Unternehmens entfallen vom „Verwalteten Vermögen Infrastruktur“ 25 Prozent auf den Sektor Erneuerbare Energien.

Der European Long Term Investment Fund (ELTIF) „Swiss Life Funds (LUX) Privado Infrastructure S.A., SICAV-ELTIF“ wird den Angaben nach aktiv ohne Referenzindex verwaltet. Der Fonds hat eine Zielgröße von 750 Millionen Euro (fünf Jahre nach Markteintritt).

Anlegerinnen und Anleger des ELTIF investieren gemeinsam mit der Swiss Life-Gruppe, der nach Unternehmensangaben größten Lebensversicherungsgesellschaft der Schweiz und einem der führenden europäischen Anbieter von umfassenden Vorsorge- und Finanzdienstleistungen. Konkret soll der ELTIF gemeinsam mit den Infrastructure-Equity-Fonds von Swiss Life und ihren Tochtergesellschaften investieren.

Bestehendes Portfolio aus über 40 privaten Infrastrukturunternehmen

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Laut Swiss Life Asset Managers partizipieren Anlegerinnen und Anleger des Fonds vom ersten Tag an an einem diversifizierten Portfolio aus über 40 privaten Infrastrukturunternehmen, die Anlagen in Wind- und Solarparks, Wasserkraftanlagen, Recycling-Firmen, Datenzentren, Glasfasernetzen, Fernwärmenetzen, Eisenbahnwaggons privaten Krankenhäusern und vielen weiteren Firmen beinhalten.

Auf der Internetseite des Fonds (Abruf: 8.2.2024), die vom Fondsmanager Swiss Life Asset Managers Luxembourg verantwortet wird, ist eine Auswahl der aktuellen Anlagen dargestellt. Darunter sind unter anderem Unternehmen, die laut Webseite beispielsweise in folgenden Bereichen investiert haben bzw. tätig sind:

  • viertgrößte französische Privatklinikgruppe
  • Konzessionen für Mautstraßen in Portugal (über 2.000 Kilometer)
  • Portfolio von Batterie‐Energiespeichersystemen in Deutschland
  • Projekt für konzentrierte Solarthermie in Sizilien
  • Flughafen Brüssel
  • Energy‐from‐Waste‐Anlage entlang der Themse in London
  • Rechenzentren in den USA
  • Holzkraftwerk in Verbindung mit einem Fernwärmeversorgungsnetz in Cuxhaven
  • Portfolio aus in Norwegen betriebenen Kleinwasserkraftwerken
  • Güterzug‐Betreiberin
  • neues Terminal für internationalen Flughafen John F. Kennedy (New York)
  • Glasfaserkabelnetz in Spanien
  • Ladestationen für Elektroautos in Norditalien und Spanien
  • Fernmeldetürme und Dachantennen in der Schweiz
  • Trianel Windpark Borkum I und II in der Nordsee.

Sowohl in der Unternehmensnews (vom 8.2.2024) als auch auf der Fonds-Internetseite ist nur eine Auswahl der privaten Infrastrukturunternehmen dargestellt. Es ist möglich, dass sich unter den insgesamt über 40 Firmen auch solche befinden, die nicht den jeweiligen individuellen Ansprüchen von nachhaltig orientierten Anlegerinnen und Anlegern entsprechen.

Geplanter Schwerpunkt: bereits gebaute Anlagen in der Eurozone

Der Fonds strebt laut Marketingdokument (vom Januar 2024) vor allem den Erwerb von sogenannten Brownfield-Anlagen an (70 bis 100 Prozent). Das sind Objekte, die bereits gebaut wurden und in Betrieb sind. Den Angaben nach werde eine kleine Anzahl von Entwicklungsobjekten (Greenfield, 0 bis 30 Prozent) ebenfalls in das Portfolio aufgenommen, da sie höhere Renditen erzielen und das Portfolio diversifizieren. Die folgenden Informationen in diesem Artikel sind ebenfalls dem Marketingdokument (Januar 2024) entnommen.

Mögliche Anlageregionen sind die EWR-Mitgliedstaaten, OECD-Länder, die nicht dem EWR angehören (sprich Großbritannien, Chile, Kanada, USA, Südkorea, Australien, Mexiko, Neuseeland, Israel, Japan), EU-Mitgliedstaaten, Hongkong und Singapur. Geplante Regionen sind die Eurozone (50 bis 90 Prozent), Nordamerika (10 bis 45 Prozent), Schweiz (0 bis 20 Prozent) und der Rest der Welt (0 bis 20 Prozent).

Renditeziel und Rückgabe von Fondsanteilen

Als Sektoren des Fonds werden genannt: (Erneuerbare) Energie (0 bis 50 Prozent), Versorgungsbetriebe (0 bis 45 Prozent), Kommunikation (0 bis 40 Prozent), Verkehr (0 bis 40 Prozent), Soziale Infrastruktur (0 bis 30 Prozent), übrige (0 bis 20 Prozent). Die Anlagestrategie sieht 10 bis 40 Prozent Erneuerbare Energien vor. Die Zielrendite (IRR) des ausschüttenden Fonds beträgt 6 bis 9 Prozent pro Jahr (netto).

Die anfängliche Mindestanlage beträgt bei der Anteilklasse A 1.000 Euro und bei den weiteren Anteilklassen 100.000 Euro (B), 500.000 Euro (C) und 1 Million Euro (D).

Rückgaben von Fondsanteilen sind vierteljährlich mit einmonatiger Kündigungsfrist möglich. Die anfängliche Sperrfrist beträgt zwei Jahre, kann aber bei Erreichen eines ausreichend diversifizierten Portfolios verkürzt werden. Unter bestimmten Bedingungen kann die Rücknahme von Fondsanteilen eingeschränkt werden. Die Fondslaufzeit beträgt 50 Jahre.

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