Der Chip-Auftragsfertiger TSMC baut seine Kapazitäten außerhalb Taiwans weiter aus. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Taiwan Semiconductor baut zweite Chipfabrik in Japan

Der Chipriese Taiwan Semiconductor (TSMC) plant laut Medienberichten den Bau einer zweiten Chipfabrik in Japan. Der Konzern will demnach 1 Billion Yen (6,4 Milliarden Euro) in das Werk investieren. Der Baubeginn ist für den April 2024 vorgesehen, die Produktion soll 2026 beginnen.

Analysten gehen davon aus, dass das Unternehmen hohe Subventionen von der japanischen Regierung erhalten wird und seine Produktionskapazität durch die Nutzung lokaler Wasser- und Energieressourcen verbessert. Japans Chipindustrie ist in den letzten Jahren an die Grenzen ihrer Kapazitäten gelangt, insbesondere bei der steigenden Nachfrage der Automobilindustrie nach modernen Chips.

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Die japanische Regierung hatte im Juni erklärt, dass sie finanzielle Unterstützung für ein mögliches zweites TSMC-Werk im Land in Betracht ziehen würde. Zudem hatte der japanische Elektronikkonzern Sony mitgeteilt, dass die bereits bestehende TSMC-Fabrik einen Auftrag für sein Unternehmen ablehnen musste, nachdem sie einen Großauftrag von Elektrofahrzeugherstellern erhalten hatte.

Die TSMC-Aktie schloss am Dienstag im Tradegate-Handel bei einem Kurs von 92,00 Euro und damit 1,3 Prozent im Plus zum Vortag (Stand: 11.7.2023, 22:02 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 7,7 Prozent an Wert eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 16,8 Prozent im Plus.

Risikofaktor China

Langfristig hat die Aktie sich gut entwickelt: Auf drei Jahre gesehen hat sie 61 Prozent gewonnen, auf fünf Jahre fast 184 Prozent. Nach deutlichen Verlusten im letzten Jahr befindet sich der Kurs seit November 2022 wieder in einer Aufwärtsbewegung.

Die Geschäfte von TSMC laufen trotz einer Nachfrageflaute in einigen Chip-Sektoren solide. Allerdings erwartet das Unternehmen im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatzrückgang. TSMC baut seine Aktivitäten außerhalb Taiwans immer weiter aus, so errichtet der Konzern aktuell ein Werk in den USA.

Die größte Unsicherheit für TSMC stellt die Bedrohung durch China da: Das Regime in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht seit Jahren damit, die Armee einzusetzen, sollte sich Taiwan für unabhängig erklären. China könnte auch wirtschaftlich von einem Einmarsch in Taiwan profitieren. Vor allem im Halbleiterbereich ist Taiwan dem Land weit voraus, ein Unternehmen wie TSMC hätte für die chinesische Regierung einen hohen strategischen Wert.

Weil die Gefahr einer gewaltsamen Annexion Taiwans seit Beginn des Ukraine-Kriegs gestiegen ist, haben sich auch die Anlagerisiken bei TSMC erhöht. Immerhin: Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 beziehungsweise 13 für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ist die Aktie nicht teuer. Sie bleibt aber ein Investment für mutige Anlegerinnen und Anleger.

Welche anderen Chip-Aktien momentan interessant sind, erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Bis 770 % Plus in fünf Jahren.

Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd. ADR:  ISIN US8740391003 / WKN 909800 

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