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Warren Buffett verkauft Anteile an Taiwan Semiconductor, Aktie verliert 6,7 %
Wenn der US-Starinvestor Warren Buffett seine Beteiligung an einem Unternehmen stark reduziert, purzelt meist dessen Aktienkurs. Aktuell trifft dies den weltgrößten Chip-Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor (TSMC).
Die Aktie des taiwanesischen Konzerns ist heute mit einem Minus von 6,7 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet, aktuell kostet sie 85,20 Euro (15.2.2023, 9:23 Uhr). Warren Buffetts Investment-Firma Berkshire Hathaway hatte gestern gemeldet, man habe die Beteiligung an TSMC um 86 Prozent auf 8,3 Millionen Aktien reduziert. Durch den Verkauf dürfte Berkshire Hathaway etwa 3,7 Milliarden US-Dollar eingenommen haben. Zu den Gründen für den Verkauf äußerte sich das Unternehmen nicht.
Berkshire Hathaway war erst im Herbst letzten Jahres bei TSMC eingestiegen, seitdem hat die Aktie deutlich gewonnen. Auf drei Monate gesehen liegt sie knapp 30 Prozent im Plus. In den letzten drei Jahren ist der Kurs um 70 Prozent gestiegen, auf fünf Jahre betrachtet hat er 164 Prozent zugelegt.
TSMC hatte im vierten Quartal 2022 seinen Nettogewinn um fast 80 Prozent zum Vorjahr gesteigert (ECOreporter berichtete hier). Lohnt sich jetzt der Einstieg in die Aktie?
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TSMC dominiert den Markt für Hochleistungschips der neuesten Generation. Ende 2022 hat der Konzern die Massenfertigung von Halbleitern mit einer Strukturbreite von drei Nanometern gestartet. Während die Hersteller von Standard-Chips unter einem Abschwung leiden, ist die Nachfrage bei diesen speziellen Halbleitern weiter hoch.
Derzeit führt TSMC der "Financial Times" zufolge fortgeschrittene Gespräche über den Bau einer Chipfabrik in Dresden. Im Dezember hatte das Unternehmen zudem erklärt, seine Investitionen für neue Chipfabriken im US-Bundesstaat Arizona von 10 auf 40 Milliarden US-Dollar vervielfachen zu wollen.
ECOreporter schätzt die wirtschaftliche Situation von TSMC als sehr gut ein, auch wenn die hohen Wachstumsraten der letzten Jahre wahrscheinlich vorerst nicht mehr erreicht werden dürften.
Die größte Unsicherheit für TSMC ist der chinesische Staat. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht seit Jahren damit, die Armee einzusetzen, sollte sich Taiwan für unabhängig erklären. Wirtschaftlich käme Peking ein Einmarsch in Taiwan gelegen: Vor allem im Halbleiterbereich ist Taiwan China weit voraus, ein Unternehmen wie TSMC hätte für die chinesische Regierung einen hohen strategischen Wert.
Weil die Gefahr einer gewaltsamen Annexion Taiwans nach Beginn des Ukraine-Kriegs gestiegen ist, haben sich die Anlagerisiken bei TSMC erhöht. Immerhin: Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 beziehungsweise 13 für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ist die Aktie derzeit nicht teuer.
Welche anderen Chip-Aktien momentan interessant sind, erfahren Sie im ECOreporter-Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Wo bieten sich nach den hohen Kursverlusten Kaufgelegenheiten?.
Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd. ADR: