Teslas Cybertruck ist bislang keine Erfolgsgeschichte. / Foto: Tesla

  Nachhaltige Aktien

Tesla ruft alle Cybertrucks zurück – Leerverkäufer freuen sich

Neue Probleme für Tesla: Alle Cybertruck-Pick-up des US-Elektroautobauers müssen in die Werkstatt, weil sich bei ihnen ein Stahlteil lösen kann. Zudem wurde der Konzern von der kanadischen Automobilmesse Vancouver International Auto Show ausgeschlossen, und immer mehr Tesla-Fahrer geben ihr Auto in Zahlung. Shortseller reiben sich die Hände, sie verdienen derzeit Milliarden mit Wetten gegen die Tesla-Aktie.

Das Unternehmen hat alle knapp 46.100 Cybertrucks, die bislang gebaut wurden, zurückgerufen. Bei zahlreichen Fahrzeugen hatte sich ein verklebtes Stahlteil an der Außenverkleidung gelöst, laut der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA meldeten bislang 151 Cybertruck-Fahrer das Problem als Garantiefall. Das Stahlteil soll nun mit Schrauben befestigt werden. Die aktuelle Rückrufaktion ist bereits die achte seit dem Produktionsstart 2023. Der Cybertruck bleibt ein Sorgenkind von Tesla, auch weil die Verkaufszahlen deutlich unter den Erwartungen liegen. Konzernchef Elon Musk hatte ursprünglich angekündigt, pro Jahr 250.000 Pick-ups auszuliefern.

In Kanada unerwünscht

Musks fragwürdige politische Aktivitäten sorgen für zusätzliche Unruhe bei Tesla. Die Veranstalter des kanadischen Branchenevents Vancouver International Auto Show haben das Unternehmen von der diesjährigen, gestern gestarteten Veranstaltung ausgeladen – offiziell wegen Sicherheitsbedenken. „Die hauptsächliche Sorge der Vancouver Auto Show ist die Sicherheit ihrer Teilnehmer, Aussteller und Mitarbeiter. Diese Entscheidung wird sicherstellen, dass alle Teilnehmer sich ausschließlich darauf konzentrieren können, die vielen positiven Aspekte des Events zu genießen“, heißt es in einer Stellungnahme. Elon Musk ist derzeit der eifrigste Handlager von US-Präsident Donald Trump, der hohe Zölle auf kanadische Waren erhebt und damit droht, Kanada als 51. US-Bundesstaat zu annektieren.

Tesla leidet bereits seit Monaten unter Musks zunehmend aggressiverem Gebaren, die Verkaufszahlen sind weltweit eingebrochen (ECOreporter berichtete unter anderem hier). Mittlerweile hat der Konzern auch in den USA ein Image-Problem, vor allem weil Elon Musk Massenentlassungen im öffentlichen Dienst angeordnet hat. Statistischen Erhebungen zufolge geben aktuell so viele US-Bürger wie noch nie ihre Teslas in Zahlung, wenn sie ein neues Auto kaufen. Die Quote ist dreimal so hoch wie noch vor einem Jahr.

Börsenkurs in drei Monaten fast halbiert

Von Teslas Schwierigkeiten profitieren vor allem professionelle Leerverkäufer, die auf fallende Aktienkurse setzen. In den letzten drei Monaten verdienten diese Shortseller mehr als 16 Milliarden US-Dollar mit Wetten gegen Tesla, weil sich der Börsenkurs des Unternehmens in diesem Zeitraum fast halbiert hat. Auf drei Jahre gesehen ist die Aktie 20 Prozent im Minus. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 216,85 Euro (Stand 21.3.2025, 9:26 Uhr).

ECOreporter rät weiter vom Einstieg in die Tesla-Aktie ab. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 95 für 2025 und 69 für 2026 ist sie viel zu teuer. Noch wichtiger ist aus Sicht der Redaktion aber, dass sich Musks Verhalten mit nachhaltigen Grundsätzen nicht vereinbaren lässt.

Tesla Inc.:   ISIN US88160R1014 / WKN A1CX3T

(Aktuelle Kursdaten zu der Aktie erhalten Sie, wenn Sie auf das Symbol hinter der WKN klicken.)

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